Han­nes Gans an einem Schau­platz sei­nes Buchs in Hoch­wol­kers­dorf; auch das Buch­co­ver ist hier ent­stan­den und zeigt den Alm­bau­ern /
Foto: kul­tur­und­wein

Jour­na­list und Autor Han­nes Gans ver­öf­fent­lich­te kürz­lich sein elf­tes Buch. „Der auf­rech­te 84er – Ein Schel­men­ro­man aus ver­sun­ke­ner Zeit“ erzählt vom Leben eines jun­gen Kriegs­ve­te­ra­nen, aber auch vom Leben der Men­schen in der Buck­li­gen Welt in einer sich stark ver­än­dern­den Welt nach dem Ende der Mon­ar­chie, zwei Krie­gen und wäh­rend der Zeit des Wie­der­auf­baus nach 1945.

„Franz Buzecz­ky war vor ein paar Tagen vom Mili­tär­dienst in sein Dorf in der Buck­li­gen Welt zurück­ge­kehrt, qua­si als Vete­ran trotz sei­ner knapp 24 Jah­re. Gedient hat­te er ab dem 1895er-Jahr bei den 84ern, das heißt im k. u. k. Infan­te­rie­re­gi­ment Nr. 84, und war unge­mein stolz darauf …“

So beginnt die Lebens­ge­schich­te des Prot­ago­nis­ten in „Der auf­rech­te 84er“, die mit der wech­sel­vol­len Geschich­te eines Jahr­hun­derts ver­bun­den ist, die auch an der Buck­li­gen Welt nicht spur­los vor­über­ge­gan­gen ist. Han­nes Gans hat in sei­nem Buch Erin­ne­run­gen und Zeit­zeu­gen-Erzäh­lun­gen ver­ar­bei­tet. „Alles ist authen­tisch, alles was beschrie­ben wird, ist irgend­wann so pas­siert, wenn auch viel­leicht zu einer ande­ren Zeit und mit ande­ren Namen oder Orten“, so der Autor. Gans stammt selbst aus Hoch­wol­kers­dorf, bis heu­te hat er Fami­lie in der Region.

Erin­ne­run­gen und Zeitzeugen

Das Geschich­ten­er­zäh­len gehör­te schon immer zu sei­nem Leben dazu. In den Anfän­gen des „Boten aus der Buck­li­gen Welt“ vor rund 35 Jah­ren war Han­nes Gans kurz­zei­tig Chef­re­dak­teur der Regio­nal­zei­tung, bevor ihn sein Weg wei­ter, zunächst zum ORF NÖ und spä­ter nach Wien, führte.

Heu­te betreibt Gans das Online-Maga­zin Kul­tur und Wein – und er schreibt Bücher. „Als ich als Redak­teur gear­bei­tet habe, bin ich durchs Land gezo­gen und habe vie­le Zeit­zeu­gen-Inter­views geführt“, so Gans.

Der heu­te 67-Jäh­ri­ge hat aus ers­ter Hand erfah­ren, wie die Land­wirt­schaft und das Leben in der Buck­li­gen Welt frü­her waren. In sei­nem Roman erzählt er daher auch über das ein­fa­che Dasein der Land­be­völ­ke­rung, ange­fan­gen bei der bäu­er­li­chen Arbeit bis zu den extrem ärm­li­chen Ver­hält­nis­sen der Klein­häus­ler, aber auch über die begin­nen­de Indus­tria­li­sie­rung in der nahen Stadt.

Das Ende der Mon­ar­chie, zwei Krie­ge und der Wie­der­auf­bau haben gewal­ti­ge Ver­än­de­run­gen mit sich gebracht, die auch vor der Buck­li­gen Welt nicht halt­ge­macht haben. Der Roman befasst sich mit der Zeit von 1898 bis 1970. Mit sei­nem Prot­ago­nis­ten Franz Buzecz­ky wer­den die Erin­ne­run­gen wie­der leben­dig und bie­ten eine emo­tio­na­le Lese­rei­se durch eine in Ver­ges­sen­heit gera­te­ne Zeit.

„Ich habe viel Wis­sen gesam­melt und woll­te die­ses nicht wie ein Hei­mat­for­scher, son­dern auf ande­re Art auf­schrei­ben. Den Prot­ago­nis­ten aus dem Buch gab es wirk­lich. Ich habe sei­ne Toch­ter um Erlaub­nis gefragt, aus sei­nem Leben zu erzäh­len“, so Gans. Und was macht aus dem Buch einen Schel­men­ro­man? „Alle, die dar­in vor­kom­men, sind auf die eine oder ande­re Art Schel­me. Auch der Prot­ago­nist denkt im Lau­fe des Buchs dar­über nach, ob er nicht viel­leicht selbst ein Schelm ist“, ver­rät der Autor.