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Nach dem kurzen Dämpfer Ende März kann der Frühling jetzt so richtig durchstarten! Auch für uns fängt die Gartenarbeit nun wieder so richtig an:

Wer noch keine Gelegenheit hatte, die Rasenflächen zu pflegen, sollte jetzt wirklich mit dem Fächerbesen abkehren. Die Verfilzungen des Winters werden entfernt und die frischen, noch zarten Gräser können sich besser entwickeln. Bis zum Vertikutieren (nach dem zweiten Mal mähen) vergeht doch noch viel Zeit und die jungen Grashalme brauchen Luft. Nach dem ersten Mähdurchgang kann eine sanfte Düngergabe mit einem biologischen Langzeitdünger gleichmäßig aufgebracht werden. Sobald ein bisschen Niederschlag kommt, treibt der Rasen kräftig an und verhindert so ein zu starkes Aufkommen von Wildkräutern. Auch wenn übers Jahr ein Mähroboter eingesetzt wird, sollte man für den ersten Mähdurchgang einen normalen Rasenmäher (mit Fangsack) verwenden. Nach dem Winter tragen die Grashalme an ihren Spitzen oft Pilzsporen, die man entfernen sollte.

In den Gartenteichen ist jetzt Party: Molche, Kröten und Frösche paaren sich, als gäbe es kein Morgen, und die Laichbestände werden täglich größer. Aber keine Sorge – der Großteil dient als Futter für andere Teichlebewesen. Will man seinen Teich von Kaulquappen frei halten, kann man die Laichhaufen vorsichtig mit dem Kescher abfischen und in naturnahe Tümpel bringen. In Bächen und Flüssen können die Eier nicht überleben. Auch wenn es in der Nacht noch ab und zu friert, kann man die Quellsteine und Wasserfälle schon in Betrieb nehmen. Hier ist es aber wichtig, das erste Wasser abzuleiten. In den Leitungen ist über den Winter eine stinkende Brühe entstanden. Sie in den Teich zu leiten, würde einer Düngung gleichkommen – und damit würde man das Algenwachstum fördern.

Im Gemüsegarten geht es so richtig los: Karotten, Radieschen, Spinat, Mangold und Feldsalat können direkt in die Beete im Freien gesät werden. Die schützende Laub- und Grasschnitthaube wird zuvor entfernt und darf auf dem Komposthaufen weiter verrotten. Die Bodenorganismen haben einen lockeren, feinkrümeligen Boden vorbereitet, der mit der Grabgabel in der Tiefe sanft gelockert werden muss. Unter einem einfachen Frühbeet kann man schon Salat und Kohlrabi auspflanzen. Vielleicht ist es klug, eine Erweiterung der Gemüsebeete zu planen, zeigt uns die Zeit doch, wie wertvoll eigene Ressourcen sind.

Jetzt beginnt die Pflanzzeit! Rosen, Blütenstauden, Beerensträucher, Obstbäume und Nadelgehölze sollten bis Ende April ausgepflanzt werden. Pflanzen im Topf kann man zwar das ganze Jahr über auspflanzen – jetzt wurzeln sie aber am besten an und man spart viel Gießwasser.

Nehmen wir uns aber auch Zeit, um entspannt spazieren zu gehen und zu beobachten, wie die Natur langsam lebendig wird. Was gibt es Schöneres, als über die frischgrünen Hügel der Buckligen Welt zu blicken und dem Frühlingsgesang der Vögel zu lauschen?

Ich wünsche Ihnen wunderbare Frühlingstage voller Gartenfreude!

Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner

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