Das Kern-Projektteam aus der Region gemeinsam mit Planern und Vertretern der nöGIG. Im März wurde in Warth über die weiteren Pläne zum Glasfaser-Ausbau in der Buckligen Welt und im Wechselland gesprochen. / Foto: Rehberger

Um schnelles Internet im ländlichen Raum zu ermöglichen, wurden die Breitband-Milliarde des Bundes sowie die Wirtschafts- und Tourismusförderung des Landes ins Leben gerufen. Während in der ersten Ausbauphase in Niederösterreich und damit auch in der Buckligen Welt und im Wechselland die nöGIG zuständig war, müssen sich in der zweiten Phase die Gemeinden selbst um die Umsetzung kümmern. 18 Gemeinden der Region haben sich daher zusammengetan; nun gibt es erste Planungen für die weitere Umsetzung.

Einfacher wird es nicht, so viel ist jetzt schon sicher. Während in der ersten Glasfaser-Ausbauphase vor allem dichter besiedelte Gebiete zum Zug kamen, geht es im nächsten Schritt darum, auch jene Regionen, die etwas abgelegener sind, mit schnellem Internet zu erreichen.

Das Ziel ist aber klar definiert: Jeder, der das möchte, soll auch am Land Zugang zur modernen Glasfaser-Technologie bekommen. Und da kommen die Gemeinden ins Spiel, denn um sich die Förderungen aus der nächsten Auflage der Breitband-Milliarde des Bundes zu holen, müssen diese selbst ihr Ausbau-Projekt einreichen.

Insgesamt 18 Gemeinden aus der Buckligen Welt und dem Wechselland haben sich daher zusammengeschlossen, um dies gemeinsam umzusetzen. „Diese 18 Gemeinden werden nun in Cluster eingeteilt. Es geht also nicht um Ortsgrenzen, sondern darum, gemeinsame Cluster zu finden, innerhalb derer die Projekte dann umgesetzt werden“, so Regionsobfrau und Bürgermeisterin von Warth Michaela Walla.

50 Millionen für rund 3.200 Liegenschaften

In einem Kernteam wurde nun die weitere Vorgehensweise besprochen. Mit an Bord sind auch Vertreter der nöGIG und des Planungsbüros Kornfeld, um zu erheben, welche Liegenschaften von dieser zweiten Ausbaustufe betroffen sind und wie man diese am besten bündeln kann. Maximal 90 Prozent der Kosten können gefördert werden. Ersten Berechnungen zufolge wird der Ausbau insgesamt rund 50 Millionen Euro kosten.

Nun gilt es zu schauen, in welchen Gemeinden bereits Leerverrohrungen verlegt wurden bzw. wie man technisch am besten die teilweise auch abgelegenen Liegenschaften erreicht. Rund 3.200 Häuser betrifft die zweite Ausbaustufe. Dann geht es um die Finanzierung. „Im nächsten Schritt werden wir erheben, welche Liegenschaften fix dabei sind; dazu gibt es Gespräche in jedem Cluster. Anhand eines Berechnungsprogramms erhalten wir dann die benötigen Daten, um eine Wirtschaftlichkeitsrechnung anstellen zu können“, so Walla.

Erst dann können die Gemeinden beim nächsten Förder-Call (voraussichtlich im Herbst) einreichen. Einen ersten Entwurf, wie man die 18 Gemeinden der ersten Ausbaustufe in einer Gesellschaft zusammenfassen kann, gibt es bereits. So rechnet man sich größere Erfolgschancen aus. Bekommt diese den Förderzuschlag, was voraussichtlich innerhalb eines halben Jahres bekanntgegeben wird, geht es um Ausschreibungen sowie entsprechende Netzbetreiber, bevor mit der eigentlichen Umsetzung begonnen werden kann. Rund fünf Jahre haben die Gemeinden dann Zeit, das Projekt umzusetzen.

Und was ist mit jenen Orten in der Region, die bis jetzt noch überhaupt nicht zum Zug gekommen sind? „Wir vergessen die Gemeinden nicht, wo bis jetzt noch nichts passiert ist. Wir versuchen, gemeinsam mit der Breitbandkoordination des Landes eine Lösung zu finden, und werden schauen, ob wir diese Gemeinden bereits in die zweite Phase mit einbinden können“, so die Regionsobfrau.