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Lichter Schatten unter den Bäumen, üppige Gemüsebeete, die Beerenernte und der Duft von Gegrillten am Abend zeigen den Sommer an. Es ist die schönste Jahreszeit, um möglichst viel Zeit im Garten zu verbringen. Die laufende Pflege fällt jetzt leicht:

Der Rasen wächst nicht mehr so schnell wie im Frühling und freut sich über die letzte Düngergabe mit einem guten biologischen Langzeitdünger. Ab Mitte August sollte nicht mehr gedüngt werden. Die Pflanzen erkennen die Tageslichtlänge und bereiten sich eigentlich schon auf den Winter vor – Zellwände werden verstärkt und das Längenwachstum wird gedrosselt. Düngt man jetzt mit einem stickstoffbetonten Dünger (Längenwachstum) entsteht eher schwaches Pflanzenmaterial – man merkt es im Frühling an den Schäden in den Rasenflächen. Bewässern ist immer wieder ein großes Thema in den heißen Monaten. Der gute alte Spruch dazu: so viel wie nötig – so selten wie möglich! Große, seltene Wassergaben ermuntern die Pflanzen tief zu wurzeln, und so sind sie gegen Trockenzeiten besser geschützt. Die Blumen in Trögen, Kisterl und Gefäßen sollten ab August gedüngt werden, damit der prächtige Blütenflor dicht bis in den Herbst kommt. Am besten eignen sich flüssige Handelsdünger, die in kleinen Mengen immer dem Gießwasser zugegeben werden.

Auch im Gemüsegarten ist Düngen angesagt. Die Pflanzenjauchen können fertig sein oder auch immer neu angesetzt werden. Eine kräftige Brennnesseljauche hilft den anspruchsvollen Kohlgewächsen und vertreibt gleichzeitig die Kohlweißlinge, deren Raupen unglaublich gefräßig sind. Eine Jauche aus Schachtelhalm (Zinnkraut) unterstützt empfindliche Gemüse bei Pilzinfektionen und schadet zwischendurch nie. Wichtig ist, dass alle Beete und Pflanzflächen gut gemulcht sind und die Erde geschützt ist, um der Sonne und heftigen Regenfällen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. So entsteht Bodenfruchtbarkeit!

Die Beerenernte ist voll im Gange! Ribisel und Stachelbeeren kann man bei der Gelegenheit auch gleich etwas auslichten. Das helle junge Holz wird immer bevorzugt, die dunklen alten Triebe sollten regelmäßig entfernt werden.

Auf den – vor allem älteren – Pflasterflächen können Unkräuter jetzt zur Plage werden. Sie mit Fugenkratzer oder Schraubenzieher auf Knien zu entfernen, macht wenig Freude. Hier haben sich Gas-Flämmer oder Flächendampfer bewährt. Sie brennen die ungeliebten Kräuter restlos ab oder vernichten sogar die Wurzeln durch eindringenden heißen Wasserdampf. Die meisten Geräte sind sehr benutzerfreundlich und schonen mit ihren langen Lanzen den Rücken.

Der Gartensommer ist aber nicht nur zum Arbeiten gedacht – im Gegenteil! Es ist die Zeit, Freunde einzuladen, Gäste im Garten zu bewirten und auch an heißen Tagen die Zeit mit einem guten Buch im Schatten der Bäume zu verbringen. Wer verreist, tut gut daran, vorher den Rasen zu mähen und alle Dach- und Wasserrinnen zu kontrollieren, damit es bei Unwetter zu keinen Überschwemmungen kommen kann.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen und gemütlichen Sommer im Garten!
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner

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