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Zwei Begriffe, die oft synonym verwendet werden, doch unterschiedliche Ansätze und Ziele haben. Während beide Bereiche kreative Ausdrucksformen sind, liegt der Unterschied in ihrer Intention, Funktionalität und Ästhetik. Kunst ist ein Ausdruck der individuellen Vorstellungskraft und Emotionen der Kunstschaffenden. Sie strebt danach, Ideen, Gefühle und Botschaften zu vermitteln. Kunstwerke sind subjektiv und können verschiedene Interpretationen haben. Sie sind nicht an eine bestimmte Funktion oder praktische Anwendung gebunden. Künstler haben die Freiheit, sich von ihrer Inspiration leiten zu lassen, um einzigartige Werke zu schaffen. Design hingegen ist eine disziplinierte Herangehensweise an die Gestaltung von Produkten. Es zielt darauf ab, eine bestimmte Funktion zu erfüllen oder eine praktische Lösung zu bieten. Design ist oft auf Benutzerfreundlichkeit, Ästhetik und Effizienz ausgerichtet. Industrie, Grafik und Mode sind einige der Bereiche, in denen Design eine wichtige Rolle spielt. Designer berücksichtigen diverse Aspekte, um ästhetische und funktionale Dienstleistungen zu schaffen. Obwohl Kunst und Design unterschiedliche Schwerpunkte haben, gibt es Überschneidungen und Wechselwirkungen. Auch in der Musik lässt sich keine klare Grenze ziehen, denn sobald ein Song fürs Radio geschrieben wird, ist es mehr Design als Kunst. Wenn der Titel in eine bestimmte Spotify-Playlist passen soll, ebenso. Algorithmen testen die neue Musik, um sie ähnlichen, schon vorhandenen Titeln zuzuteilen. Man muss also Sachen machen, die es so ähnlich schon gibt. Der Langzeiteffekt dieses Prozesses ist, dass alles so wird wie alles andere. Der Anreiz, Neues zu schaffen, geht verloren. Anstatt für Kreativität belohnt zu werden, wird man bestraft. Do hot’s wos!

Herzlichst, Roman J. Schwendt
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