Den Maturanten Andreas Handler, Natalie Pürer, Geri Spitzer und Michael Pichler (nicht am Bild) wurde im K-Haus gratuliert
Foto: Schwendenwein

Vor vier Jahren startete in Kirchschlag der erste Jahrgang „Lehre mit Matura“. Nun berichten die ersten Absolventen von ihren Erfahrungen.

„Ich wollte mir beruflich alle Wege offenhalten“, erzählt Nathalie Pürer. Sie hat sich vor vier Jahren für das Modell Lehre mit Matura entschieden. Anfang Juli feierte sie mit drei weiteren jungen Fachkräften ihren Abschluss. Sie alle haben in den vergangenen Jahren Großes geleistet. Neben einer hochwertigen Fachausbildung haben sie nach langen Arbeitstagen an den Abenden gepaukt und nun zwei Qualifikationen vorzuweisen.

Die Wirtschaftsplattform Bucklige Welt (im Rahmen des Projekts Bildung wächst) und das BFI NÖ haben vor vier Jahren mit dem Modell Pionierarbeit in der Region geleistet. Bis dahin war Lehre mit Matura nur möglich, wenn die Jugendlichen den weiten Weg nach Neunkirchen oder Sollenau auf sich genommen haben. Ohne Auto, meist nur mit einem Moped oder öffentlich, war das nach langen Arbeitstagen für viele ein undenkbarer Weg. Der Standort Kirchschlag eröffnete daher neue Möglichkeiten. Mittlerweile hat sich eine Art Schneeballeffekt eingestellt, der aber weiter vorangetrieben werden soll, wie Wirtschaftsplattform-Obmann Josef Pürer bei der Feier im Kirchschlager K-Haus betonte. Ausgeweitet soll das Modell außerdem auf die Möglichkeit der Tagesschule werden – demnach können Lehrlinge vier Tage im Betrieb und einen Tag im Maturakurs sein. Teilnehmende Unternehmen erhalten Förderungen.

Die ersten Absolventen und ihre Ausbildner stehen hinter dem Modell. „Wir können den Jugendlichen dadurch Chancen eröffnen und profitieren durch motivierte Mitarbeiter“, sagt Ausbildner Andreas Picher (Sport Picher).

Nächster Informationsabend „Lehre mit Matura“
20. September 2023, 18.30 Uhr
Mittelschule Kirchschlag