Foto: Seidl

Wo kann man sich bes­ser von der Muse küs­sen las­sen als in Grie­chen­land am Strand, mit den Füßen im Sand und wenig Gewand? „I am Sit­tin’ On The Dock of the Bay“ in Kre­ta, schaue aufs Meer und las­se mich im Moment vom Gril­len­ge­zir­pe inspirieren.

In vie­ler­lei Hin­sicht ist die grie­chi­sche Anti­ke die Wie­ge unse­rer Kul­tur. Ob Thea­ter, Musik oder Sport – die Grie­chen haben früh gewusst, wie man das Volk bei Lau­ne hält. Wäh­rend der Del­phi­schen Spie­le, ein Wett­kampf in ver­schie­de­nen kul­tu­rel­len Dis­zi­pli­nen, wur­de sogar eine drei-mona­ti­ge Waf­fen­ru­he aus­ge­ru­fen und das Kämp­fen hint­an­ge­stellt. (Soll­te heut­zu­ta­ge auch öfter pas­sie­ren.) Erst spä­ter kamen gym­nas­ti­sche Dis­zi­pli­nen dazu. Frei nach dem Mot­to „No Shoes, No Shirt, No Pro­blems“ lie­ßen sie es sich gut­ge­hen und genos­sen die Musik, bevor es wie­der aufs Schlacht­feld ging. Ich sehe hier deut­li­che Par­al­le­len zum Urlaub der Neu­zeit. Mit „Oce­an Eyes“ sieht alles „Some­whe­re Bey­ond The Sea“ eben viel schö­ner aus.

Aber nicht nur die Unter­hal­tung wur­de von den alten Grie­chen geprägt. Die Demo­kra­tie, die Phi­lo­so­phie sowie die medi­zi­ni­sche Ethik, wie sie von grie­chi­schen Ärz­ten wie Hip­po­kra­tes ent­wi­ckelt wur­de, beein­flusst uns noch heu­te, was in Anbe­tracht der jet­zi­gen Situa­ti­on des Lan­des etwas para­dox klingt. Man könn­te mei­nen, sie ruhen sich auf ihren 3.000 Jah­re alten Lor­bee­ren aus.

Aber solan­ge es im Hin­ter­grund „Zorba’s Dance“ spielt und der Ouzo aus einer unver­sieg­ba­ren Quel­le zu spru­deln scheint, wirkt das gar nicht so dramatisch.

Somit war­te ich nun hier am Ufer auf die „Mes­sa­ge in a Bot­t­le“, in der geschrie­ben steht: „Vamos a La Playa!“ (Oder auf gut Grie­chisch: „Irgend­wann Bleib I Dann Durt!“)

Son­nen­ge­bräun­te Grü­ße,
Roman J. Schwendt

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