So sehen sie aus: 250 Ausgaben des Boten aus der Buckligen Welt, die in den letzten siebenunddreißigeinhalb Jahren das Regionsgeschehen in Wort und Bild zusammengefasst haben / Foto: Scherz-Kogelbauer

Mit den Worten „Wir haben unsere Zeitung“, geschrieben vom damaligen Kirchschlager Bürgermeister Gottfried Schwarz, startete in der Buckligen Welt eine neue Ära der Regionalberichterstattung. Alle wichtigen Infos aus der Region für die Menschen in der Region zu präsentieren, ist bis heute die Aufgabe des Boten aus der Buckligen Welt – um Zusammenhalt und die Identität einer ganzen Region zu stärken. Und das seit 250 Ausgaben.

Am 26. Juni 1986 erblickte der Bote aus der Buckligen Welt das Licht der Welt. Zum zweiten Mal, denn an genau jenem Standort, wo der „Bote“ bis heute produziert wird, gab es vor dem Zweiten Weltkrieg schon einmal einen Boten aus der Buckligen Welt, wenn auch in etwas anderer Form. 

Der „Bote“, wie wir ihn heute kennen, wurde von Gründungs-Chefredakteur Josef Mühlhauser und Alois Mayrhofer jun. produziert. Dies jedoch vielleicht nicht ganz so wie heute. Zwei Mitarbeiterinnen von damals, Anna Schiefer und Johanna Aulabauer, sind bis heute am Hauptplatz 27 in Kirchschlag im Einsatz und erinnern sich an die Anfänge, als die handschriftlichen Notizen des Chefredakteurs mit einer Satzmaschine abgetippt wurden. Die Bilder wurden in der hauseigenen Dunkelkammer ausgearbeitet und dann entwarf Alois Mayrhofer jun. das Layout, indem die Spalten und Bilder auf Zeitungsformat geklebt wurden. Was heute unvorstellbar ist, war einige Jahre beinahe tägliches Geschäft. Erst im Jahr 1988 hielt der erste Apple-Computer Einzug in die Redaktion, ein absolutes Novum.  Die erste und auch die folgenden Ausgaben erschienen zunächst in einer Auflage von 15.000 Stück in der „Kleinen Buckligen Welt“. Und das genau zur richtigen Zeit. „Dr. Mühlhauser hat seine Idee einer Zeitung in meiner Sprechstunde präsentiert und ich war sofort dafür. Damals war ich nicht nur Bürgermeister von Kirchschlag, sondern arbeitete auch an einem neuen kleinregionalen Entwicklungskonzept für die damaligen Bucklige Welt-Gemeinden Kirchschlag, Lichtenegg, Krumbach, Bad Schönau, Hollenthon und Hochneukirchen“, erinnert sich Gottfried Schwarz. Gleichzeitig habe gerade in der regionalen Wirtschaft ein Generationenwechsel stattgefunden. Und in dieser Aufbruchstimmung war ein identitätsstiftendes, den Zusammenhalt förderndes Regionalmedium genau das Richtige.

Qualität vor Quantität

Und das ist auch heute noch unsere Kernaufgabe. Nach Josef Mühlhauser übernahm Johann Tomsich die Chefredaktion des „Boten“ von 1994 bis 2008, eine Zeit, in der sich auch das Gebiet der Buckligen Welt und damit auch der „Bote“ laufend weiterentwickelt haben. 

„Der ‚Bote’ hat schon immer von sehr guten Redakteuren profitiert, die für die entsprechende Qualität gesorgt haben und die auch vor Ort waren. Wenn diese Qualität passt, das sieht man bis heute, dann funktioniert es auch“, ist Gottfried Schwarz überzeugt.

Eines der wichtigsten Anliegen des Teams rund um den „Boten“ war immer das grenzüberschreitende Denken: über Bundesland-, aber auch über Bezirksgrenzen hinweg. So wie sich die Bucklige Welt im Grenzgebiet zum Burgenland und zur Steiermark befindet und die Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen umfasst, so wird auch der „Bote“ verteilt. An den Auflagen kann man deutlich sehen, wie sich auch dieses Gebiet entwickelt hat. Aus den 15.000 „Boten“ der ersten Ausgabe sind heute über 40.000 geworden, in den XL-Ausgaben sind es mehr als doppelt so viele. Seit dem Jahr 2017 wird diese laufende, behutsame Entwicklung durch die Familie Scherz-Kogelbauer fortgeführt. Und das wird auch für die nächsten 250 Ausgaben so bleiben: Eine Entwicklung aus der Region, für die Region, immer bedacht auf Qualität und Identifikation aber immer auch mit dem Anspruch, zeitgemäße, positive Entwicklungen in unsere Arbeit einfließen zu lassen. So, wie sich auch die Region und die Menschen, die hier leben, weiterentwickeln.

Der „Bote“ in Zahlen

  • 250 Ausgaben in 37,5 Jahren
  • 10 Ausgaben pro Jahr (seit 2020): 3 Basis-Ausgaben in 40.576 Haushalten der Buckligen Welt, des Wechsellands, Teilen des Mittelburgenlands und des steirischen Wechselgebiets
  • 6 XL-Ausgaben zusätzlich in Wr. Neustadt, Neunkirchen, Ternitz, Wimpassing (86.336 Haushalte)
  • 1 Sonderausgabe „Botin aus der Buckligen Welt“ (40.576 Haushalte)