„Best of“ im Theater am Alsergrund: Pichler nimmt ihre Herkunft und auch die Familie gerne einmal aufs Korn/ Fotos: Schwendenwein, Reiser

Seit sieben Jahren steht Evelin Pichler auf der Kabarett-Bühne. Die 26-Jährige aus Lichtenegg feierte zu Jahresbeginn mit „Best of – Was bisher geschah“ in Wien Premiere und arbeitet am vierten Soloprogramm. 

Das Publikum hat Evelin Pichler längst auf ihrer Seite. Das hat sie nicht zuletzt vor wenigen Monaten beim Burgenländischen Kabarettpreis bewiesen, bei dem sie den Publikumspreis gewann. 

Doch auch darüber hinaus gilt: Wer die österreichische Kabarettszene kennt, kommt an der 26-Jährigen nicht mehr vorbei. Grund genug, um in einem „Best of“ zurückzublicken. Pichler steht seit sieben Jahren auf der Bühne, hat drei Solo-Programme gespielt und mehrere Kabarettpreise eingeheimst. Dazwischen hat sie die Ausbildung zur Elementarpädagogin abgeschlossen, Vollzeit in einem Kindergarten gearbeitet und die Corona-Zwangspause durchgestanden. Die Erfahrungen, die sie dabei gesammelt hat, finden sich ebenso in ihrem Kabarett wieder wie ihr Aufwachsen in Lichtenegg, das sich wie ein roter Faden durch ihre Programme zog.  Dementsprechend ist auch das „Best of“, mit dem sie Anfang Jänner im zum Bersten gefüllten Theater am Alsergrund Premiere feierte, gespickt mit Anekdoten aus dem Alltag in ihrem „kleinen Dorf am Rande der Zivilisation“. 

Authentisch im Dialekt

Trocken, sarkastisch und pointiert erzählt sie vom Leben in der Buckligen Welt, ihrer Schulzeit in Wiener Neustadt und dem Kulturschock, den sie nach der Matura beim Umzug nach Wien erlebte. Pichler zeigt, dass man den Alltag mit all seinen Tücken durchaus mit Humor nehmen darf. Dabei nimmt sie gerne auch einmal sich selbst und die eigene Familie aufs Korn. Verschont bleibt aber eigentlich niemand – schon gar nicht, wer in der ersten Reihe sitzt. Pichler interagiert mit ihrem Publikum, lässt die Gäste Teil des Programms werden. Dabei bleibt sie sich selbst treu: „Ich spiele im Dialekt, denn alles andere wäre nicht ich.“

Ob die eigene Herkunft aber auch in zukünftigen Programmen noch so eine große Rolle spielen wird, weiß die 26-Jährige derzeit nicht. „Ich denke, ich bin gerade an einem wegweisenden Punkt. Es ist natürlich eine Stilfrage“, erklärt sie im Gespräch mit dem „Boten“, für das sie sich in der Premierenpause Zeit genommen hat. Wie sie sich letztlich entscheiden wird, wird das Publikum spätestens im September erfahren. Dann will sie mit ihrem vierten Solo-Programm durchstarten und damit auch weiter auf ein großes Ziel hinarbeiten: „Einen Solo-Auftritt im Casanova Wien“, schwärmt die „coole Socke“, wie etwa Viktor Gernot sie bereits genannt hat.

Termine
20.4. „Was bisher geschah – Best of“ in Wiener Neustadt
9.11. 4. Soloprogramm, Bad Schönau
www.evelinpichler.at