Lukas Döller präsentiert in seinem Weinkeller den preisgekrönten Rosalia DAC Rosé / Foto: Schwendenwein

Lukas Döller hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich: Zurücklehnen will sich der 28-Jährige aber nicht, im Gegenteil: Er will die Qualität seiner Weine weiterentwickeln.

Elegant serviert Lukas Döller seine Heurigenschmankerl. Währenddessen trudeln weitere Gäste ein. Ein rascher Blick über die Schulter, eine freundliche Begrüßung. In Windeseile ist der 28-Jährige bei den neuen Kunden und ist um keinen Schmäh verlegen. Es ist Werktag, nach und nach füllt sich das Lokal an diesen ersten Heurigentagen im neuen Jahr. Vielfach kommen Stammgäste, die sich ihr Glaserl Rot nicht entgehen lassen und über Alltägliches plaudern wollen. 

Das Heurigenlokal ist eine Institution in Katzelsdorf. Das will der 28-jährige Lukas, der im Juli des Vorjahres auch den Heurigenbetrieb offiziell von seinem Vater Helmut Döller übernommen hat, so weiterführen. Die Landwirtschaft führt er bereits seit 2014, mit seinem eigenen Wein hat er sich spätestens ab 2015 auch innerhalb der Familie bewiesen.

 Derzeit wird in der Gaststube auch der Jahrgang 2023 ausgeschenkt, mit dem der Jungwinzer mehr als zufrieden ist. „Der Weiße ist extrem fruchtig, der Rosé hat eine wunderschöne Beerenqualität und der Rote ist kräftig und gehaltvoll“, gerät er über seine Weine ins Schwärmen. 

Das Streben nach mehr

Wenn er auf das vergangene Jahr zurückblickt, dann war dieses arbeitsreich und erfolgreich zugleich: die Betriebsübernahme, Ehrungen für seine Weine und zur Krönung die Auszeichnung als Falstaff-Jungwinzer des Jahres. Letztere freut ihn besonders, zumal die Konkurrenz namhafte und große Weinbetriebe waren. „Es war eine Riesenüberraschung, dass so viele Menschen für mich abgestimmt haben“, freut er sich auch Monate danach. Der Preis spornt ihn weiter an: „Man kann sich immer verbessern.“ Nicht zuletzt deshalb reicht Döller seine Weine auch immer wieder bei diversen Prämierungen ein.

Im Weingarten ist derzeit Rebschnitt-Saison. Das im Vorjahr gewachsene Holz wird dabei bis auf einen Trieb zurückgeschnitten – entscheidend für Qualität und Ertrag der kommenden Ernte.

Langfristig werden ihm die Lage seiner Weingärten in Pöttsching zugutekommen, denn wegen der klimatischen Bedingungen sieht Döller in diesem Standort Mitten im Rosaliagebirge eine „zukunftsträchtige Lage“.

Während er erzählt, überblickt er geschäftig, aber zufrieden das Geschehen in seiner Gaststube. Die harten Zeiten in der Gastronomie spüre aber auch er. Stichwort: Personalmangel. In der Küche hilft seine 83-jährige Großmutter aus. Im Service ist auch Vater Helmut nach wie vor im Einsatz. „Wir schaffen es mit sehr viel Eigenleistung“, erklärt Lukas. Jetzt im Winter sei es noch ruhiger, aber in den stärkeren Sommermonaten sei gutes Personal zur Unterstützung unbedingt gefragt, meint Döller, der bereit ist, viel Engagement in seinen Betrieb zu investieren. 

Auf den Erfolgen des Vorjahres will sich der Jungwinzer keinesfalls ausruhen. Er tüftelt schon wieder an einigen neuen Projekten. Danach gefragt, grinst er verschmitzt: „Man darf gespannt bleiben.“