Gerhard und Alenka Hüttinger bestiegen 2023 den Kilimandscharo in einer geführten Tour, begleitet von acht lokalen Guides. Ihre Erfahrungen wollen sie nun Interessierten in Vorträgen weitergeben. / Foto: Hüttinger

Segeln, Wildwasser-Kajak, Eisklettern: Die Liste der Aktivitäten, die Gerhard und Alenka Hüttinger gerne ausüben, ließe sich noch lange fortsetzen. „Ja, wir sind schon actionerprobt“, sagt Gerhard. Alenka nickt zur Bestätigung. Zu ihrem 50. Geburtstag im Vorjahr sollte ein Traum erfüllt werden: Alenka wollte 4.000 Meter erklimmen. „Dann hatte sie die Idee, den Kilimandscharo zu besteigen“, erzählt ihr Mann.

Ein ambitioniertes Ziel, denn 55.000 Menschen versuchen pro Jahr den höchsten Berg Afrikas zu erklimmen, rund 65 Prozent schaffen es tatsächlich. Daher investierte das extremsporterprobte Paar viel Zeit in eine intensive Vorbereitung – angefangen mit ausgedehnten Wanderungen und Radtouren in der Region über eine Bergtour auf den Hochschwab bis zum Hypoxie-Training. Für Letzteres schaffte sich das Paar eigens ein Gerät an, um das Atmen in bis zu 6.000 Metern Höhe zu simulieren. „Was wir dabei gelernt haben: Man muss bei so einem Höhentraining Bewegungs- und Ruhephasen haben.“

Ein Erlebnis zum Teilen

Vor mittlerweile einem Jahr ging es schließlich nach Afrika. 330 Kilometer südlich des Äquators erlebten die Hüttingers dann ihr bisher größtes Abenteuer. Für den Aufstieg auf den 5.895 Meter hohen Kilimandscharo in Tansania wählte das Paar eine von sechs Routen. Ein Team von acht Guides begleitete sie auf dem Weg, kümmerte sich um die Versorgung mit Essen und Trinken sowie das zusätzlich zum Tagesrucksack benötigte Gepäck. Sechs Tage lang war die Gruppe in fünf Klimazonen unterwegs, bewältigte 35 Kilometer und 4.500 Höhenmeter. Trotz guter Vorbereitung habe es vor allem die letzte Etappe in sich gehabt. „Wir sind um Mitternacht von unserem Quartier aufgebrochen. Um uns herum war es stundenlang nur dunkel, schildert das Paar. Umso beeindruckender dann der Anblick, als der Aufstieg um 6:45 Uhr schließlich geschafft war: „Ein unbeschreibliches Erlebnis“.

In den beiden Föhrenauer hat der Kilimandscharo die Lust auf weitere Abenteuer geweckt. Derselbe Reiseveranstalter, den sie für ihre Afrikareise gewählt hatten, wird 2025 eine Bergtour in Peru organisieren. Da wollen die Hüttingers wieder dabei sein. 2024 gehen sie es ein wenig ruhiger an. „Mit dem Motorrad soll es nach Griechenland gehen und Alenka wird einen Marathon in ihrem Heimatland bestreiten“, fasst Gerhard zusammen. Aber auch der Kilimandscharo hat sie ein Jahr nach dessen Besteigung noch nicht losgelassen.

Die Erfahrungen ihrer Reise wollen sie weitergeben. Kürzlich präsentierten sie einer interessierten Runde ihre Erlebnisse im Herzog-Robert-Parma-Saal in Schwarzau. Derzeit loten die beiden weitere Vortragsmöglichkeiten aus, denn eines steht fest: Sie haben viel zu erzählen.