Die Mitarbeiterinnen des BBRZ in Wiener Neustadt unter der Leitung von Dagmar Karner (4. v.li.) informierten über ihr Unterstützungsangebot für Mitarbeiter, die Vertreterinnen des Sozialimisisteriums stellten die neue „fit2work“-Initiative BGM Orientierung vor / Foto: Rehberger
Die Initiative „Mitarbeitermarke 2.0“ setzt auf Partner, um Unternehmer in der Region auf vielfältige Weise zu unterstützen (siehe Beitrag „Startschuss für Mitarbeitermarke 2.0“). Einen solchen Partner fand man mit dem Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrum (BBRZ) in Wiener Neustadt. Hier werden seit vielen Jahren Fachkräfte ausgebildet bzw. umgeschult. Welche Angebote man für Unternehmer noch hat, wurde im Rahmen eines Business-Events Mitte März präsentiert.
Der „War of Talents“ – der Kampf um die besten Mitarbeiter – ist in vollem Gange. Fachkräfte bzw. qualifizierte, engagierte Mitarbeiter müssen gefunden oder ausgebildet werden und – hat man diese schließlich – vom Bleiben im Unternehmen überzeugt werden. Mit genau diesem Thema bzw. Unterstützungsmöglichkeiten beschäftigen sich das Wirtschaftsprojekt „Mitarbeitermarke 2.0“ und das BBRZ in Wiener Neustadt, mit dem die Zusammenarbeit intensiviert werden soll. Heuer feiert das Berufliche Bildungs- und Rehabilitationszentrum seinen 50. Geburtstag. Seit fünf Jahrzehnten werden österreichweit – in Wiener Neustadt am Standort Bahnhof-City – Menschen ausgebildet, die aus gesundheitlichen Gründen ihren ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben können. Aus ehemaligen Fachkräften werden so wieder neue. Dabei liegt ein Fokus auf jenen Branchen, in denen der Fachkräftemangel besonders eklatant ist. Im Rahmen einer arbeitsplatznahen Ausbildung werden die Kunden des BBRZ vor Ort umgeschult und bei ihrem neuen Weg in die Arbeitswelt begleitet.
Neue Chancen
Das BBRZ ist ein gemeinnütziges Unternehmen, das Personen beim Widereinstieg ins Berufsleben begleitet und in Kooperation mit Betrieben erfolgreich Fachkräfte ausbildet. Die Kunden werden von AMS oder Pensionsversicherungsanstalt zugewiesen, weil sie aus gesundheitlichen Gründen ihren erlernten Beruf nicht weiter ausüben können, aber dennoch erwerbsfähig sind. Auch die Finanzierung wird von AMS und PVA übernommen, wie etwa beim gelernten Maurer, der sich im BBRZ z.B. zum App-Entwickler oder Buchhalter ausbilden lassen kann. Diese Fachkräfte bieten ein großes Potential für heimische Betriebe. Im Rahmen einer Ausbildungskooperation können Unternehmen etwaige zukünftige Mitarbeiter bereits während ihrer Ausbildung kennenlernen.
Neben der Zusammenarbeit mit (regionalen) Betrieben bietet das BBRZ das Beratungsservice EAP (Employee Assistance Program) an. Unternehmen können diesen Service für ihre Mitarbeiter bereitstellen, sodass diesen erfahrene Experten mit Rat und Tat zur Seite stehen – sei es bei beruflichen, gesundheitlichen oder privaten Problemlagen. Was EAP ist, wurde im Rahmen eines Business-Events Mitte März im BBRZ präsentiert. Eingeladen waren auch Vertreter von „fit2work“, die das neue, kostenlose Programm BGM-Orientierung vorstellten. Beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) geht es darum, eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen – für zufriedene Arbeitskräfte, die bleiben.