Fotos: Egerer (4); Grafik: Scherz-Kogelbauer
Unsere heutige Wanderung ist ein echter Geheimtipp. Eigentlich befindet sich der Erzkogel zu Unrecht im Schatten des Sonnwendsteins, der ja ein vielbesuchtes Ausflugsziel darstellt und daher auch jede Menge Ausflügler anzieht. Doch der 360-Grad-Rundumblick auf dem Erzkogel ist phänomenal. Da es auf dem Kogel überdies keine Hütte gibt – erst beim Sonnwendstein kann man sich in der Pollereshütte (Öffnungszeiten beachten) stärken –, ist es hier auch viel ruhiger.
Wir starten beim Kummerbauerstadl Richtung „Weinweg“. Schon hier wandern wir auf geschichtsträchtigen und römischen Spuren. Man kann bei genauem Hinsehen sogar noch die alten Ochsenkarrenspuren in den Steinen erkennen.
Diesem etwas anspruchsvolleren Steig folgen wir durch lichten Wald, bis wir zu einer großen Kreuzung kommen. Hier scheiden sich die Ziele. Wir wandern geradeaus Richtung Alpkogelhütte weiter. Hier wird der Weg für einige Zeit breiter, bevor rechter Hand ein kleiner Steig Richtung Alpkogel, Erzkogel und Sonnwendstein abzweigt. Schließlich gelangen wir auf einen Abschnitt des Gebirgsjäger-Gedächtnisweges aus dem Zweiten Weltkrieg und halten uns rechts. Bald zweigt ein kleiner Waldweg linker Hand Richtung Feistritzsattel oder Sonnwendstein ab, den wir nehmen. Damit umrunden wir den Alpkogel auf der Westseite. Schließlich gelangen wir auf eine Forststraße und kommen bald auf eine Wiese, wo sich eine Jagdhütte befindet. Dort machen wir Rast, da hier bei Schönwetter ein sonniges Bankerl auf uns wartet.
Steiler Anstieg
Nun steht uns einer der steilsten Tourenabschnitte bevor, der aber nicht allzu lang ist, bei dem es sich um eine ehemalige Skipiste handelt. Nun befinden wir uns wieder auf einer Wiese, die wir rechts schräg queren. Hier führt entweder ein Forstweg oder linker Hand ein kleiner Steig in den Wald hinauf. Diesen schlagen wir ein; beim Abstieg kommen wir erneut auf den Forstweg. Nun geht es noch einmal stetig bergauf durch lichten Wald, bis wir zu einer kleinen Almhütte kommen. Nun ist es fast geschafft. Noch einmal steigen wir gerade den Kogel hinauf und werden am Ende dafür mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Hier befinden wir uns auf 1.500 Meter Seehöhe. So weit das Auge reicht, gibt es in alle Himmelsrichtungen tolle Motive zu bewundern. Man sieht in Kirchberg sogar die Wolfgangskirche und die Pfarrkirche oder den Kurort Semmering. Hier warten nur ein kleines Gipfelkreuz und ein Bankerl, dafür hat man meist seine Ruhe, da der Anstieg doch ein wenig steil ist. Aber die Mühe lohnt sich allemal.
Kürzerer Rückweg
Wer nun noch einkehren möchte, kann, falls die Pollereshütte offen hat, noch weiter bis zum Sonnwendstein gehen – auch ein interessanter Platz mit seiner Josefskapelle, die übrigens zur Marktgemeinde Schottwien gehört.
Wir wandern nun den Forstweg östlich, unterhalb des Erzkogels vorbei wieder Richtung Wiese, wo wir gerastet haben. Hier folgen wir nun dem Forstweg, der unterhalb der Hütte weiterführt. Schließlich gelangen wir wieder zu der großen Kreuzung vom Aufstieg und legen das letzte Stück der Wanderung auf dem Weinweg zurück. Beim Kummerbauerstadl kann man sich auf jeden Fall stärken, was wir uns auch verdient haben. Immerhin haben wir elf Kilometer und 541 Höhenmeter in vier Stunden bewältigt; hier ist der Weg zum Sonnwendstein eingerechnet. Eine wirklich schöne, mittelschwere Tour auf nicht überlaufenen Wegen.