Foto: Egerer

Gleich zu Beginn unserer Tour wandeln wir auf historischen Römerpfaden aus dem 15. Jahrhundert vor Christus. Die damals bei uns einziehenden römischen Legionen unter Drusus und Tiberius bauten nicht nur die großen Römerstraßen von Rom bis Wien. Sie errichteten auch sogenannte Entlastungswege – darunter auch den Saumweg von Neunkirchen über die Rams, Otterthal und Trattenbach bis in die Steiermark. Genannt wurde sie „Via Gigantea“. 

Bergbau als Einkommensquelle

Eine wichtige Funktion dürfte der Weg auch in Bezug auf den jahrhundertelang betriebenen Bergbau von Eisen am Erzkogel sowie von Kupfer in Trattenbach gehabt haben. Freiherr von Hoyos ließ am Erzkogel braunes Eisen abbauen. Auch Schwerspatabbau wurde betrieben.

Kriegszeugnisse

Dort, wo unser Wanderweg auf den Bergkamm mündet, befinden wir uns auf dem sogenannten „Gebirgsjäger-Gedächtnisweg“.

Bei unserer Tour kommen wir an einer der noch wenig erhaltenen Tafeln oder Zeitzeugnissen mit Inschrift vorbei. Diese erinnert an die schweren Kämpfe gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Führte doch hier die Frontlinie zahlreiche Soldaten in den Tod, als sich die Rote Armee bereits im Tal befand und die deutschen Truppen am Höhenkamm bis zur Kapitulation kämpften. Über 2.000 Menschen kamen hier ums Leben. In Folge rissen die dort entstandenen Minenfelder viele Zivilisten in den Tod. 

Friedrich Brettner recherchierte in den Neunzigerjahren über diese grausamen Kämpfe und initiierte einen Wanderweg entlang der Kampffront. Dieser Weitwanderweg führt vom Pfaffensattel bis zum Saurüssel am Gahns. Dieser Weg soll als Mahnmal an die Sinnlosigkeit des Krieges erinnern.

Josefskapelle am Sonnwendstein

Auf dem Gipfel des Sonnwendsteines befindet sich die römisch-katholische Josefskapelle, die heute unter Denkmalschutz steht. Diese Kapelle ist ein Denkmal an die 1935 bei einem Autounfall ums Leben gekommene Herma Schuschnigg, welche unter dem Leiter des Arbeitsdienstes Jaromir Diakowes von Werksoldaten errichtet wurde. Nach Kriegsschäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle zu einer Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege, insbesondere die Gebirgsjäger, umfunktioniert.