Foto: Egerer
Auch wenn die heutige Ruine am Türkensturz an einen Vorgängerbau denken lässt und eine alte Sage von einem Schloss erzählt, hat es ein solches Bauwerk in Wahrheit nie gegeben. Fürst Johann I. von Liechtenstein ließ 1825/26 die Ruine am Felsabbruch künstlich errichten. Ganz im Sinne der Romantik dienten die scheinbar verfallenen Mauern einzig der Landschaftsgestaltung und als malerischer Blickpunkt.
Ein sagenumwobener Ort
Den Blick in den Abgrund gerichtet, wird einigen dabei ein Schauer über den Rücken laufen. Denn der Name und die topografischen Gegebenheiten verraten schon, was hier vor Hunderten von Jahren passiert sein soll. Auch wenn mehrere Versionen der Sage existieren, enden alle gleich: mit dem Sturz der Türken in den Tod. 1532 sollen einige osmanische Truppen auch in die Wälder oberhalb von Seebenstein gelangt sein. Die bekannteste der Sage erzählt von einem Mädchen, das hier von einer Schar Türken verfolgt wurde. Die ortskundige junge Frau lockte die Reiterschar zum Felsabbruch und sprang kurz vor dem Abgrund zur Seite. Ihre Verfolger erkannten die Gefahr zu spät und stürzten in den Tod. Von diesem Tag an erhielt der steile Kalkfelsen den Namen Türkensturz.