Foto: Seidl
Wir kennen das Spiel „Ich packe meinen Koffer“. Dabei werden reihum Dinge imaginär eingepackt und die Nächste muss immer alle Sachen erneut aufzählen und um ein Utensil erweitern.
Egal, ob man das selbst auch so eingepackt hätte, man hat es ab jetzt dabei. Ein netter Zeitvertreib, zum Beispiel auf der langen Autoreise in den Urlaub.
Auch im Leben verpacken wir – jeder für sich – verschiedenste Dinge und Ereignisse in unsere Rucksäcke, die wir dann an unsere Kinder, Nichten, Neffen, Geschwister etc. weitergeben. Die tragen dann, ob sie wollen oder nicht, manchmal bewusst, manchmal unbewusst, dieses Packerl weiter und erweitern es wiederum um ihre eigenen Sachen.
Hin und wieder wird etwas ausgemistet, jedoch das tief unten im Rucksack Vergrabene gammelt viele Jahrzehnte weiterhin dort herum. Hand aufs Herz – man weiß ja selbst oft nicht mehr genau, was da ganz unten im Tramper alles vor sich hinschlummert.
Da kann man ruhig mal überlegen: „Womit will ich meinen Rucksack eigentlich füllen?“ Fülle ich ihn mit Geldscheinen oder mit Goldstücken? Mit Musik oder mit Sport? Fülle ich ihn mit Erinnerungen und Fotos? Oder mit Weisheiten und Erfahrungen? Mit Leid und Frust oder mit Visionen und Hoffnungen? Was würden SIE gerne auspacken, aus dem Rucksackvermächtnis?
Ich hätte gerne eine Farbpalette für graue Tage, einen Radiergummi für Hindernisse, einen riesigen Projektor für meine Visionen, einen Radio mit endlos guter Musik als Soundtrack für mein Leben und außergewöhnliche Geschichten von und mit lieben Menschen.
„So frag ich mich,
mal laut, mal leise,
was pack’ ich
für die Lebensreise?“
Herzlichst, Roman Josef Schwendt
brief@romanjosefschwendt.com