Foto: Egerer
Marterln und Wegkreuze, die verschiedenste Ereignisse im Leben der vergangenen Generationen festhalten, gehören nicht nur in unserer Gegend fast schon zum Landschaftsbild. Zum Glück gibt es viele Menschen, die diese Zeitzeugnisse hegen und pflegen, um die Geschichten, die sich dahinter verbergen, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Fast jeder Hof hat seine eigene Kapelle. So wurde die „Kapelle Schafferbauer“ beispielsweise schon 1864 zum Dank für Kindersegen errichtet. In Pangart wiederum steht ein Modell einer Steinkirche aus dem 20. Jahrhundert, die ein wenig an die Wallfahrtskirche Maria Schnee erinnert. Die Wachahofkapelle wiederum wurde ebenfalls schon 1896 zum Gedenken an einen jung verstorbenen Sohn des Wachahofes erbaut.
Die Dermakapelle wurde als Pestkapelle als Dank für die Überlebenden errichtet. Das Sauerbichl-Marterl am Sonnberg wurde 1910 von Karl Kirner aus Sonnberg gemeinsam mit zwei Bäumen aufgebaut. Vom Blitz zerstört, wurde das Holz erneuert, das Bild blieb das gleiche.
Herrschaftskapelle
Am Sonnberg wurde im 17. Jahrhundert eine Kapelle errichtet, ein hölzerner Vorbau kam 1900 dazu. Im Ersten Weltkrieg wurde sogar eine eiserne Glocke vom Bahnhof Grimmenstein herauftransportiert. Das Blechdach wurde 1942 von einem Herrn Nikolasch ergänzt.
In Hofstetten wiederum machten Diebe auch nicht vor einem Marterl halt. Daher wurde vom Tischler Haberl in den Siebzigerjahren ein neues angefertigt, welches von der Familie Freiler gepflegt wird. Im Besitz dieser Familie befindet sich auch die fehlende Jahrestafel (1835) und das Kruzifix der hölzernen Freilerkapelle, die am Feldrand steht.
In Pregart wurde 1850 eine Kapelle neben dem Haus errichtet, die jedoch einer Straße weichen musste. Daher wurde 1968 ein Steinhügel mit einer Marienstatue geschaffen, die aus einem Kloster in Pressbaum stammt. Natürlich gibt es auch Marterln von Jägern wie die Hubertuskapelle (Nummer 11 auf der Wanderkarte) oder der Gremelkapelle, von Ernst Gröger 1975 einem Waidgefährten gestiftet.
Die Winterhofkapelle liegt idyllisch im Schatten eines alten Baumes und lädt den Wanderer sowohl zur Rast als auch die Gläubigen alle zwei Jahre zur Maiandacht ein.
Die Kapellen in Edlitz sind vielfältig: Die Katzgraber Kapelle war in früheren Zeiten Station zu Fronleichnam, die dazugehörigen Statuen sind heute im Pfarrhof und in der Kirche zu finden. Die Nepomukkapelle nahe einem bisweilen übergehenden Bach erinnert an den Brückenheiligen. Die Ernstkapelle wurde als Dank für die Verschonung des Hochwassers im Jahre 1886 errichtet und befindet sich seit 1952 im Besitz der Gemeinde. Bei der Friedhofskapelle endet der Marterlweg.