Um weiterhin Musikunterricht anbieten zu können, werden die Musikschulen der Region fusionieren / Foto: MKM NÖ

Die Musikschulen der Region stehen vor wichtigen Weichenstellungen, die im Schuljahr 2026/27 umgesetzt werden sollen. Hintergrund ist das NÖ Musikschulgesetz, das seit 2023 mindestens 300 geförderte Wochenstunden für den Erhalt der vollen Landesförderung vorschreibt. 

Davon betroffen sind auch die Franz Schubert Regional-Musikschule mit Sitz in Pitten, die Musikschule Paradis mit Sitz in Scheiblingkirchen-Warth und die Musikschule Katzelsdorf-Lanzenkirchen. Sie alle haben derzeit jede für sich weniger als 300 Unterrichtsstunden. Wenn sie nicht wachsen, drohen ihnen nach dem neuen Gesetz also massive Kürzungen. Bedeutend ist das deshalb, weil die Musikschulen nicht nur aus Elternbeiträgen, sondern zu großen Teilen aus öffentlichen Mitteln von Land und Gemeinden finanziert werden. Ohne Förderungen könnten die Musikschulen ihr Angebot nicht mehr bereitstellen. 

Daher verhandeln die Verbände seit Monaten intensiv. Zunächst wurde eine Fusion der Musikschule Neunkirchen mit Scheiblingkirchen-Warth in Aussicht gestellt. Nach einem halben Jahr ließ “Paradis“-Obfrau Waltraud Ungersböck aber wissen: „Die Unterschiede in den strukturellen Voraussetzungen, den inhaltlichen Ausrichtungen sowie den organisatorischen Rahmenbedingungen erwiesen sich als zu groß.“ Man lege großen Wert auf eine praxisnahe, flexible und regional abgestimmte Musikschularbeit, weshalb eine Fusion mit der Franz Schubert Regional-Musikschule sowie der Musikschule Katzelsdorf-Lanzenkirchen erstrebenswerter scheint. Auf diese Weise kämen die Musikschulen auf etwa 600 Unterrichtsstunden. 

Kostenverteilung

Wie auch immer die Fusion am Ende genau aussehen wird, fest steht: Die neue Satzung für einen erweiterten Musikschulverband muss in allen Verbandsgemeinden beschlossen werden. Bis Ende Oktober sollen die Beschlüsse zur Kooperation der Franz Schubert Regional-Musikschule mit der Musikschule Lanzenkirchen-Katzelsdorf der Landesregierung übermittelt werden. Die Satzung um die Erweiterung um die Musikschule von Paradis soll nach derzeitigem Stand im Frühjahr 2026 dem Land vorgelegt werden. Die Verantwortlichen erwarten sich von der Kooperation eine bessere Verteilung der Fixkosten für die Gemeinden. Immerhin zahlen diese ein Drittel der Musikschulgebühren. Ewald Grof, Obmann der Franz Schubert Regional-Musikschule, veranschaulicht das anhand des Beispiels seiner Heimatgemeinde Seebenstein: Alleine dort hat der Musikschulbeitrag im letzten Jahr 55.300 Euro betragen.

Die Musikschulen bisher:

  • Franz Schubert Regional-Musikschule: Bad Erlach, Breitenau, Pitten, Schwarzau/Stfd., Seebenstein und Walpersbach
  • Von Paradis-Musikschule: Warth, Scheiblingkirchen-Thernberg sowie Bromberg
  • Musikschule Katzelsdorf-Lanzenkirchen