Bürgermeister Hans Rädler vor der Großbaustelle der Kinder-Reha in Bad Erlach / Foto: Rehberger

Begegnungszonen rund um neues Ortszentrum

von | Feb 18, 2018 | Region

n den letzten Jahren hat sich in Bad Erlach viel verändert, und das Ortsbild ist heute ein anderes. Mit dem neuen Museum für Zeitgeschichte soll daher nicht nur ein neues Ortszentrum entstehen, sondern auch eine Lösung für den Verkehr gefunden werden. Derzeit bleibt in und rund um Bad Erlach scheinbar kein Stein auf dem anderen.

Wenn in Bad Erlach in den kommenden Jahren die Kinder-Reha und das Museum für Zeitgeschichte eröffnen, dann sind in der Thermengemeinde zwei weitere Meilensteine erreicht. Direkt vor den Toren der Gemeinde, in Lanzenkirchen,  entsteht derzeit der neue Golfplatz inklusive diverser Wohnbauprojekte. Das heißt aber auch, dass künftig mehr Menschen hier leben oder die Gemeinde besuchen werden, mehr Fußgänger unterwegs sein werden, und es daher dringend Maßnahmen zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer braucht.

In den letzten Wochen wurden bereits einige Straßen erneuert, etwa zwischen Linsberg und Brunn. In Absprache mit der Straßenverwaltung soll nächstes Jahr außerdem ein Gehsteig von Brunn bis zur neuen Wohnhausanlage gegenüber dem Feuerwehrhaus entstehen. Ebenso wie zusätzliche Parkplätze für die Feuerwehr.

Bei der Kinder-Reha kann man den Baufortschritt beinahe täglich mitverfolgen. Daher wird nun auch ein neuer Zugangsweg vom Bahnhof Bad Erlach in Richtung Therme errichtet. Auch bei einigen neuen Siedlungsgebieten sind die Bauarbeiten nun abgeschlossen, und heuer werden die Straßen und Gehsteige fertiggestellt. Etwa in der Liese-Prokop-Straße oder der Markusgasse.

Neues Ortszentrum

Mit dem Bau des Regionsmuseums hat Bad Erlach endlich die Chance auf ein echtes Ortszentrum, das bisher gefehlt hat. Gemeinsam mit Studenten der FH Joanneum in Graz wurde an möglichen Konzepten gearbeitet, wie der ideale Ortskern aussehen könnte. Die besten Ideen sollen nun gemeinsam mit dem neuen Museum realisiert werden.

Entstehen soll ein offener Platz, der nicht nur für die Museumsbesucher, sondern auch als Treffpunkt genutzt werden kann. Dafür muss aber zunächst eine Lösung für den Durchzugsverkehr gefunden werden. „Wir wollen eine Verbindung schaffen vom Museumsplatz über den Kirchenplatz und die Pitten bis zum Lebens.Med Zentrum und weiter zur Therme und zur Kinder-Reha. Dafür braucht es eine Verkehrsberuhigung, damit wir hier eine echte Begegnungszone schaffen können“, so Bürgermeister Hans Rädler. Der Straßenverkehr soll weitgehend so bleiben wie bisher, aber langsamer werden. Derzeit ist die Straßenbauabteilung des Landes dabei, einen Plan zu erstellen.

Eine Verbindung der Gesundheits- und Tourismuseinrichtungen in Bad Erlach in Kombination mit Begegnungszonen, soll für mehr Sicherheit bei den Fußgängern sorgen und Platz für ein Ortszentrum schaffen / Grafik: Scherz-Kogelbauer GmbH

Begegnungszonen

Angedacht sind zwei Begegnungszonen, wie etwa im Zentrum von Bad Schönau, wo durch sternförmige Bodenmarkierungen zum langsamen Fahren verleitet wird und alle Verkehrsteilnehmer (Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer) gleichrangig behandelt werden.

Die erste Zone soll rund um die Kirche entstehen, die zweite bei der Bäckerei Woltron. Auf Höhe des Arztes Dr. Chlopcik gibt es außerdem Überlegungen, den Straßenverkehr über den derzeit bestehenden Parkplatz zu leiten und so mehr Platz und Sicherheit für die Fußgänger zu schaffen. „Derzeit entstehen am Areal des ehemaligen Kinderheims in Pitten rund 100 Wohneinheiten. Dadurch wird der Verkehr in Bad Erlach noch stärker. Wir müssen uns daher etwas einfallen lassen, damit unsere Gemeinde für Fußgänger sicherer wird. Begegnungszonen, wo jeder Verkehrsteilnehmer auf den anderen Rücksicht nimmt, sind eine gute Möglichkeit“, so Rädler.

Erfolgreiche E-Bilanz

In der Gemeinde sind aber nicht nur mehr Fußgänger unterwegs, sondern es wird auch mehr elektrisch gefahren. Auch das gemeindeeigene E-Mobil-Projekt läuft gut. Vor einem Jahr nahm Bad Erlach an dem E-Carsharing-Projekt der Region teil. „Im ersten Jahr haben wir mit 14 Teilnehmern immerhin 10.000 Kilometer erreicht. Von der Jungfamilie bis zu den Pensionisten wird das Auto genutzt“, so Gemeinderat Gerhard Puffitsch. Und das würde auch zu einer Verkehrsentlastung beitragen.