Da die Tie­re in den Natio­nal­parks Men­schen gewöhnt sind, las­sen sie die­se auch nah genug an sich her­an, um tol­le Erin­ne­rungs­fo­tos zu schie­ßen. / Fotos (3): Anna Steinbauer

Cos­ta Rica: Feri­en­job der etwas ande­ren Art

von | Feb 18, 2018 | Wirt­schaft

Rei­sen war schon immer ihr Hob­by. So such­te sich Anna Stein­bau­er aus Feis­tritz kur­zer­hand einen Feri­en­job in Cos­ta Rica, da sie auch per­fekt Spa­nisch spricht. Ins­ge­samt fünf Wochen ver­brach­te sie dort, drei Wochen arbei­te­te sie auf der Halb­in­sel Osa auf einer Fin­ca, die letz­ten zwei Wochen reis­te sie mit Freun­den durchs Land.

„Die Fin­ca, auf der ich gear­bei­tet habe, wird von einem Cos­ta-Rica­ner, der mit einer Öster­rei­che­rin ver­hei­ra­tet ist, betrie­ben. Dort wird Kakao zu Scho­ko­la­de ver­ar­bei­tet, und es wer­den eige­ne Scho­ko­la­den-Tou­ren ange­bo­ten“, erzählt Stein­bau­er. Sie arbei­te­te hier qua­si als „Mäd­chen für alles“ in der Küche, berei­te­te Scho­ko­la­den-Tou­ren vor, war als Über­set­ze­rin im Ein­satz und auch im Wald unter­wegs. „Im Gar­ten wer­den Früch­te und Gemü­se für die Selbst­ver­sor­gung ange­baut. Das Leben selbst ist eher teu­er für ein mit­tel­ame­ri­ka­ni­sches Land“, so die Feistritzerin.

Eine „Baby­boa“ in der Dusche

„Was mich hier beson­ders fas­zi­nier­te, war die arten­rei­che Fau­na und Flo­ra und der freund­schaft­li­che Umgang der Bewoh­ner damit,“ erin­nert sich Steinbauer.

Auch mit Spin­nen, Skor­pio­nen und Schlan­gen hat man hier kein Pro­blem. „Ein­mal habe ich eine ein Meter lan­ge Boa in mei­ner Dusche gefun­den, die dann ein Mit­ar­bei­ter hin­aus­ge­tra­gen hat. Mir wur­de gesagt, dass mich hier kein Tier umbrin­gen wird“, so Stein­bau­er mit einem Schmunzeln.

„Die Bevöl­ke­rung führt ein sehr natur­ver­bun­de­nes Leben, und die Ein­woh­ner sind sehr freund­lich.“ Min­des­tens ein- bis zwei­mal am Tag wur­de das Natio­nal­ge­richt „Gal­lo Pin­to“ (schwar­ze Boh­nen mit Reis) mit ver­schie­de­nen Bei­la­gen oder mit Fleisch gegessen.

„Die Halb­in­sel Osa ist einer der Bio­di­ver­si­täts-Hot­spots der Welt, daher gibt es eine gro­ße Anzahl an Pflan­zen und Tier­ar­ten, die man nur hier fin­det“, ist Stein­bau­er fas­zi­niert. Die Son­ne geht das gan­ze Jahr über um sechs Uhr auf und um 18 Uhr unter. Danach rich­te­ten sich auch die Rei­se­plä­ne der Aben­teu­re­rin: immer nach der Sonne.

Da die Tie­re in den Natio­nal­parks Men­schen gewöhnt sind, las­sen sie die­se auch nah genug an sich her­an, um tol­le Erin­ne­rungs­fo­tos zu schie­ßen. / Fotos (3): Anna Steinbauer

Traum­haf­te Natur­ku­lis­sen

Nebel­wäl­der, ein Strand aus Muschel­stü­cken oder der Vul­kan Are­nal, einer der aktivs­ten Vul­ka­ne der Welt, mit vie­len natür­li­chen Ther­mal­quel­len rund um die­ses Gebiet, aber auch die zahl­rei­chen Natio­nal­parks gehör­ten zu den Zie­len des vier­köp­fi­gen Freun­des­krei­ses, der nach dem Feri­en­job mit einem Miet­au­to die Insel erkun­de­te. Nasen­bär, Wasch­bär, Krab­ben, Kapu­zi­ner­äff­chen und ande­res Getier lie­fen den Rei­sen­den  dabei über den Weg. „Auch ein Faul­tier, das an einer Strom­lei­tung hing“, beschreibt Anna eines ihrer zahl­rei­chen Erleb­nis­se. Im Natio­nal­park Mari­no Bal­lena besuch­ten sie das Brut­ge­biet für Wale aus der Ark­tis, hier erspäh­ten sie auch bis zu 20 rote Aras auf einem Baum.

„Der Natio­nal­park Cor­co­va­do ist einer der arten­reichs­ten der Welt und darf nur mit einem Gui­de betre­ten wer­den“, meint Stein­bau­er. Eines weiß sie aber ganz bestimmt: Sie wird wiederkommen.