In den Kasematten wird sich alles um das Thema Mobilität drehen. Außerdem entsteht hier das Besucherzentrum und eine Galerie. / Grafik: bevk perovic arhitekti

„Welt in Bewegung“ mit historischen Highlights

von | Mrz 14, 2018 | Archiv, Region

Die Landesausstellung 2019 in Wiener Neustadt ist für die Stadt eine historische Chance, sich touristisch neu – und strategischer – zu positionieren. Daher wird viel Arbeit und Geld in die Attraktivierung der vorhandenen Kulturschätze investiert. Ein Überblick.

Die „Allzeit Getreue“ hat kulturell und vor allem historisch eine Menge zu bieten. Bisher wurde das bestehende Angebot kaum wahrgenommen. Das lag nicht zuletzt an der (mangelnden) bisherigen Präsentation des Vorhandenen. All das soll sich nächstes Jahr mit der Landesausstellung ändern. Unter dem Motto „Welt in Bewegung! Stadt.Geschichte.Mobilität“ will man zeigen, was man hat. Dazu werden derzeit zwei historische Ausstellungsorte umgebaut, saniert und erweitert.

Unter der Stadt

In den Kasematten wird die Geschichte der Mobilität erzählt. Wiener Neustadt und seine Beziehungen zur Region im Kleinen sowie zur Welt im Großen sind dabei Thema. Multimediale Inszenierungen, faszinierende Objekte und außergewöhnliche Biografien begleiten auf einer Zeitreise durch gestern, heute und morgen. Derzeit finden in der unterirdischen Befestigungsanlage noch Grabungsarbeiten statt. Neben der Sanierung des historischen Teils wird es auch einen Zubau geben, der ein Besucherzentrum und eine Galerie beherbergt. Künftig sollen die revitalisierten Kasematten als Veranstaltungs-und Ausstellungsort dienen.

Kloster und Museum

In den Räumlichkeiten des Stadtmuseums und des ehemaligen Klosters St. Peter an der Sperr präsentiert sich Wiener Neustadt im Spiegel der Weltgeschichte. Im Blick steht das Wirken der Habsburger Kaiser Friedrich III. und Maximilian I., die von hier aus regierten. Sie trugen den Namen Wiener Neustadts in die Welt. Anhand prägender Persönlichkeiten wird erzählt, wie sich die einstige kaiserliche Residenz zur Industriestadt und zum Innovationsstandort von heute entwickelte.

Stadtvermittler und Land-Runden

Während die ersten Werbematerialien bei Messen im In- und Ausland auf die Landesausstellung aufmerksam machen sollen, geht die Detailplanung vor Ort weiter.

Zusätzlich zu den zwei Hauptausstellungsorten wird es einige weitere Angebote in Wiener Neustadt geben: Die Theresianische Militärakademie wird ihre Tore öffnen und mittels Führungen exklusive Einblicke in die ehemalige Kaiserresidenz geben. Eine große Rolle spielt auch die Präsentation der Offiziersausbildung seit der Gründung durch Maria Theresia.

Das Neukloster will im pulsierenden Treiben der Stadt dazu einladen innezuhalten. Mit Führungen können die Besucher die verborgenen Schätze des Klosters entdecken.

Das Kleinwasserkraftwerk Ungarfeld wird im Zuge der Landesschau zu einem Schaukraftwerk. Bei einer Führung werden Einblicke in die Funktionsweise eines Kraftwerks gegeben, und es wird erläutert, wie der Wiener Neustädter Kanal als Transportweg und Energielieferant dient(e). Im Stadtgebiet stehen außerdem Führungen am Programm, die die Einzigartigkeit der Geschichte Wiener Neustadts und ihrer Sehenswürdigkeiten zeigen. Dafür werden rund 30 Stadtvermittler ausgebildet. Darüber hinaus werden die Betriebe der Stadt mit speziellen Programmen in das Ausstellungsprogramm eingebunden. Und natürlich die umliegenden Regionen. Bei sogenannten Land-Runden können die Besucher Wiener Neustadts etwa die kulinarische Seite der Buckligen Welt bei den „Genussvollen Landgeschichten“ kennenlernen.

Marketing-Maschine

Zur Landesausstellung „Alles was Recht ist“ im letzten Jahr kamen rund 230.000 Besucher in das südliche Waldviertel. Entsprechend groß sind auch die Erwartungen in Wiener Neustadt. Derzeit werden verschiedene Packages geschnürt, die Besuchern die Besichtigung der Landesausstellung in Kombination mit weiteren regionalen Highlights schmackhaft machen sollen. Inklusive der entsprechenden Infrastruktur. „Derzeit wird an Parklösungen gearbeitet, die für die Wiener Neustädter, Pendler und Besucher sinnvoll sind. Wir haben einige gute Möglichkeiten gefunden“, so Christoph Vielhaber vom Büro 2019. Bei allen Aktivitäten rund um die Landesausstellung sei es extrem wichtig, die Menschen einzubinden. „Das Interesse ist da, und wir haben viele Ideen gesammelt. Wie wir diese nun einbauen, wird in den kommenden Monaten entschieden.“