Bgm. Wil­li­bald Fuchs mit der ein­ge­reich­ten Pro­jekt­stu­die / Foto: Rehberger

Kirch­berg: Gesund­heits­zen­trum im Zentrum

von | Mrz 14, 2018 | Archiv, Regi­on

Bis 2021 sol­len in Nie­der­ös­ter­reich 14 neue Gesund­heits­zen­tren ent­ste­hen, um die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung am Land zu ver­bes­sern. Geht es nach Bür­ger­meis­ter Wil­li­bald Fuchs, dann wird eines davon in Kirch­berg am Wech­sel behei­ma­tet sein. Ende Febru­ar hat er das Pro­jekt der Gemein­de eingereicht. 

Soge­nann­te Pri­mär­ver­sor­gungs­ein­hei­ten sol­len im länd­li­chen Raum dem Ärz­te- und ins­be­son­de­re dem Fach­ärz­te­man­gel ent­ge­gen­wir­ken. Zwei Gemein­den aus dem süd­lichs­ten Teil des Lan­des haben sich um ein sol­ches Pro­jekt bewor­ben. In Wies­math könn­te dem­nach ein Pri­mär­ver­sor­gungs­netz­werk ent­ste­hen (der „Bote“ hat in sei­ner letz­ten Aus­ga­be berich­tet) und in Kirch­berg ein Pri­mär­ver­sor­gungs­zen­trum. Ein Haus, in dem All­ge­mein­me­di­zi­ner, Fach­ärz­te, diplo­mier­tes Kran­ken­pfle­ge­per­so­nal, Phy­sio- und Psy­cho­the­ra­peu­ten, ein Logo­pä­de, ein Herz­spe­zia­list oder ein Gynä­ko­lo­ge unter einem Dach ein brei­tes Spek­trum an Gesund­heits­an­ge­bo­ten anbie­ten. „Die­se Pri­mär­ver­sor­gungs­ein­heit ist wie eine klei­ne Kran­ken­an­stalt, die rund 60 Stun­den pro Woche geöff­net ist und viel­fäl­ti­ge medi­zi­ni­sche Leis­tun­gen erbringt“, so Bür­ger­meis­ter Wil­li­bald Fuchs, für den ein sol­ches Zen­trum in Kirch­berg ide­al wäre. Schon jetzt sind die drei All­ge­mein­me­di­zi­ner der Gemein­de für die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung im Feis­tritz­tal zuständig.

Voll­be­trieb in fünf Jah­ren

Um eine Pri­mär­ver­sor­gungs­ein­heit sinn­voll betrei­ben zu kön­nen, braucht es drei Voll­zeit­stel­len von All­ge­mein­me­di­zi­nern. Da zwei der drei Haus­ärz­te der Gemein­de in den kom­men­den Jah­ren in Pen­si­on gehen, wird man erst dann ent­schei­den, wie die­ser Bedarf gedeckt wird. Das kön­ne bei­spiels­wei­se auch über meh­re­re Teil­zeit­stel­len mög­lich sein. Dadurch kann das Zen­trum aber auch erst in rund fünf Jah­ren in Voll­be­trieb (mit drei All­ge­mein­me­di­zi­nern) gehen.

Wo das Haus ste­hen soll, wenn Kirch­berg den Zuschlag vom Haupt­ver­band der Sozi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger bekommt, ist bereits fix. Mit­ten im Zen­trum der Gemein­de wur­de bereits vor eini­gen Jah­ren ein ent­spre­chen­des Grund­stück ange­kauft, wohl wis­send, dass es ein sol­ches Gesund­heits­zen­trum braucht.

In allen medi­zi­ni­schen Belan­gen im Hin­blick auf das Zen­trum wird die Gemein­de von Pri­mar Dr. Nor­bert Bau­er vom LKH Hart­berg bera­ten, der auch die Kon­tak­te zu bis zu fünf Fach­ärz­ten her­stel­len könn­te. Ange­dacht ist etwa auch, dass an die­sem Stand­ort auch Sozi­al­ar­bei­ter und das Hilfs­werk sta­tio­nert sind. Außer­dem ist eine Filia­le des SGZ Aspang ange­dacht, die bestimm­te The­ra­pie­mög­lich­kei­ten bie­ten soll.

Der Antrag inklu­si­ve detail­ier­tes Kon­zept ist nun ein­ge­reicht. Gibt es grü­nes Licht, wird die Gemein­de das Gebäu­de errich­ten und an eine Gesell­schaft ver­mie­ten, die wie­der­um aus den medi­zi­ni­schen Fach­kräf­ten besteht.

Orts­ent­wick­lung im Gespräch

„Die Pri­mär­ver­sor­gungs­ein­hei­ten sind ein Pilot­pro­jekt, und man wird sehen, wie sich das ent­wi­ckelt. Wir haben ein durch­dach­tes Kon­zept vor­ge­legt, und nun müs­sen auch die Kran­ken­kas­sen mit­spie­len“, so Fuchs. Im Vor­feld habe er sich bereits bei bestehen­den Pri­mär­ver­sor­gungs­zen­tren und bei Fach­vor­trä­gen über das The­ma infor­miert, etwa in Enns, wo ein sol­ches Zen­trum bereits sehr erfolg­reich ist.

In Kirch­berg ist das Gesund­heits­zen­trum aber nur ein Teil der geplan­ten Orts­ent­wick­lung. Wie es wei­ter­ge­hen könn­te (Stich­wort: neu­er Haupt­platz), wird bei einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung am 20. April im Gast­hof zur 1000 jäh­ri­gen Lin­de prä­sen­tiert, zu der die Bevöl­ke­rung ein­ge­la­den ist. Wenn bis dahin klar ist, ob die Gemein­de ihr medi­zi­ni­sches Zen­trum bekommt, wird es zu die­sem Ter­min wei­te­re Infor­ma­tio­nen geben.