Von links: Fritz Gei­de­rer bei der Gedenk­fei­er im Jahr 2015 mit dem Zeit­zeu­gen Edu­ard Ring­ho­fer und Alt­lan­des­rat Franz Bloch­ber­ger / Foto: Geiderer

Ein Leben für Bil­dung und Geschich­te einer Region

von | Mrz 14, 2018 | Archiv, Gemein­den

Am 4. März fei­er­te der Krum­ba­cher Fritz Gei­de­rer sei­nen 70. Geburts­tag. Zeit für einen klei­nen Rück­blick, denn der Jubi­lar hat eini­ge Spu­ren in der Buck­li­gen Welt hin­ter­las­sen. Von sei­nem Berufs­le­ben für die Bil­dung bis zu sei­nem Enga­ge­ment in Sachen his­to­ri­sche Auf­ar­bei­tung in der Region.

Als Johann Hagen­ho­fer im Jahr 2004 das Pro­jekt „Zeit­ge­schich­te im Land der 1.000 Hügel“ star­te­te, bei dem anhand von Schü­ler-Inter­views Zeit­zeu­gen zu ihren Jugend­er­in­ne­run­gen vor, wäh­rend und nach dem Zwei­ten Welt­krieg befragt wur­den, waren nicht gleich alle Direk­to­ren und Leh­rer von der zusätz­li­chen Arbeit begeis­tert. In Fritz Gei­de­rer, damals noch Direk­tor an der HS Krum­bach, fand er aber nicht nur einen Unter­stüt­zer, son­dern auch einen tat­kräf­ti­gen Pro­jekt­teil­neh­mer. Am Ende des zehn­jäh­ri­gen Pro­jek­tes stan­den die drei Bän­de der mehr­fach aus­ge­zeich­ne­ten Lebens­spu­ren-Rei­he. Und damit ein ein­zig­ar­ti­ges his­to­ri­sches Doku­ment über das Leben der Men­schen einer gesam­ten Regi­on. Über 50 Zeit­zeu­gen-Inter­views führ­te Gei­de­rer mit den Men­schen aus der Regi­on. Dabei war es für vie­le von ihnen nicht immer ein­fach, über die Ver­gan­gen­heit zu spre­chen. Ein Teil der gesam­mel­ten Geschich­ten wur­de auch im Boten aus der Buck­li­gen Welt im Rah­men der „Lebensspuren“-Serie veröffentlicht.

Auch bei Hagen­ho­fers neu­em Geschichts­pro­jekt, das sich den jüdi­schen Fami­li­en der Buck­li­gen Welt vor dem Zwei­ten Welt­krieg wid­met, ist Gei­de­rer wie­der mit von der Par­tie und küm­mert sich um die Bei­trä­ge der süd­li­chen Buck­li­gen Welt.

Im Ein­satz für die Wis­sens­ver­mitt­lung

Gei­de­rer war schon früh klar, dass er sein Leben der Bil­dung wid­men möch­te. Nach der Matu­ra und dem Bun­des­heer nahm er sei­ne ers­te Stel­le als Leh­rer an der Volks­schu­le Hoch­neu­kir­chen an. Ein Jahr dar­auf, im Jahr 1969, kam er an die Haupt­schu­le Krum­bach, wo er 20 Jah­re lang als Leh­rer tätig war. Ab 1989 war er schließ­lich Direk­tor. Zunächst an der HS Hoch­neu­kir­chen, spä­ter an der HS Krum­bach, wo er bis zu sei­ner Pen­sio­nie­rung im Jahr 2008 Schul­lei­ter blieb. Über 20 Jah­re lang war er außer­dem Obmann der Bezirks­leh­rer­ar­beits­ge­mein­schaft (BLAG) für den Bezirk Wie­ner Neustadt-Land.

Neben sei­ner schu­li­schen Kar­rie­re enga­gier­te er sich in sei­ner Hei­mat­ge­mein­de auch poli­tisch. Bereits mit 22 Jah­ren wur­de er Gemein­de­rat. Von 1990 bis 1995 war er dar­über hin­aus auch Vize­bür­ger­meis­ter von Krumbach.

Sport und Gemein­de­le­ben

Gei­de­rer war als Leh­rer und Direk­tor nicht nur enga­gier­ter Mit­ar­bei­ter des Bil­dungs- und Hei­mat­werks NÖ, son­dern im Lau­fe sei­ner Kar­rie­re auch für so man­che Ver­an­stal­tung zustän­dig, die das Gemein­de­le­ben berei­chert hat. Dabei war er unter ande­rem Orga­ni­sa­tor der Hoch­zeits­aus­stel­lung 1995 und zustän­dig für die Pla­nung und Durch­füh­rung des Fest­ak­tes und der Aus­stel­lung im Gedenk­jahr 2015.

In die­sem Rah­men kamen unter ande­rem jene Zeit­zeu­gen zu Wort, die auch schon für das Buch­pro­jekt inter­viewt wur­den. Eine Ver­an­stal­tung, die nicht nur vie­len Krum­ba­chern bis heu­te in Erin­ne­rung ist.

Auch sport­lich hin­ter­ließ er sei­ne Spu­ren in sei­ner Hei­mat­ge­mein­de, und zwar am Fuß­ball­platz. Über 15 Jah­re lang war Gei­de­rer Stür­mer beim USC Krumbach.

Musik und Reisen

Musi­ka­lisch ergänz­te er in sei­ner Jugend die Krum­ba­cher Blas­ka­pel­le, wo er das Flü­gel­horn spiel­te. Spä­ter kon­zen­trier­te er sich auf den Gesang, und singt bis heu­te als Tenor in zwei Chören.

Wenn der 70-Jäh­ri­ge nicht in der Gemein­de oder der Regi­on aktiv ist, dann unter­nimmt er ger­ne eine Rei­se. Ob Euro­pa oder Asi­en – Haupt­sa­che Orte mit Geschichte.

Der Bote aus der Buck­li­gen Welt schließt sich jeden­falls der lan­gen Rei­he an Gra­tu­lan­ten an, wünscht Fritz Gei­de­rer alles Gute zum 70. Geburts­tag und freut sich auch wei­ter­hin auf eine gute Zusammenarbeit!