Schwes­ter The­re­sa, Schwes­ter Chris­ti­ne, Lei­te­rin Schwes­ter Ange­li­ka und Schwes­ter Hele­ne. Die­se vier Damen hal­ten das Klos­ter der Domi­ni­ka­ne­rin­nen in Schuss und ver­sor­gen auch die Gäs­te. / Foto: Faustenhammer

Fas­ten auf die etwas ande­re Art

von | Mrz 14, 2018 | Archiv, Gemein­den

mmer mehr Men­schen ver­su­chen in der Fas­ten­zeit, auf diver­se Gewohn­hei­ten zu ver­zich­ten. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Kuli­na­rik, wie 40 Tage kei­nen Zucker, Fleisch oder Alko­hol zu sich zu neh­men. So genann­te Ein­kehr­ta­ge, Tage der Stil­le, erfreu­en sich immer grö­ße­rer Beliebtheit.

Im Klos­ter der Domi­ni­ka­ne­rin­nen in Kirch­berg am Wech­sel ist es nicht nur mög­lich, das längs­te Fas­ten­tuch der Welt zu bestau­nen, son­dern auch von der Hek­tik des All­tags eine Aus­zeit zu nehmen.

Leu­te kom­men das gan­ze Jahr über

„Unser Klos­ter steht allen Men­schen offen, die auf der Suche nach einem Ort der Stil­le und der Begeg­nung mit sich selbst, mit der Natur oder Gott sind“, so die Lei­te­rin Schwes­ter Ange­li­ka, die gemein­sam mit drei ande­ren Mit­schwes­tern das rie­si­ge Klos­ter samt Klos­ter­gar­ten in Schuss hält und zusätz­lich noch die Gäs­te versorgt.

„Vie­le Leu­te, die zu uns kom­men, suchen vor allem die Stil­le, den Ver­zicht auf Medi­en­kon­sum“, erzählt Schwes­ter Ange­li­ka. „Durch die äußer­li­che Stil­le kön­nen sie mit der Zeit auch inner­lich zur Ruhe kom­men. Vor allem Mana­ger und Geschäfts­leu­te, die unter All­tags­stress lei­den, suchen sol­che Bedin­gun­gen. Wir fra­gen aber nicht nach, bei uns wer­den alle Besu­cher gleich behandelt.“

Mit Rat und Tat zur Sei­te stehen

„Wenn jemand das Gespräch mit uns sucht, sind wir für die Men­schen da, man­che wol­len aber ein­fach nur in Ruhe gelas­sen wer­den“, weiß die Lei­te­rin. Wer möch­te, hat die Mög­lich­keit zum gemein­sa­men Gebet und zur Medi­ta­ti­on. „Man­che Men­schen haben schwe­re Zei­ten hin­ter sich und müs­sen sich neu orientieren.“

Im Klos­ter­gar­ten befin­det sich ein Laby­rinth. Bei den Auf­ent­hal­ten im Klos­ter wird es als Medi­ta­ti­ons­weg genutzt. / Foto: Faustenhammer

Fas­ten kann man in allen Bereichen

Gefas­tet wird daher oft mit allen Sin­nen. Da zählt das Fas­ten vom Reden genau­so dazu wie das Fas­ten von fest­ge­fah­re­nen Gewohn­hei­ten und dem Han­dy. „Ich sage immer, bei uns ist das ein etwas ande­rer Auf­ent­halt“, so Schwes­ter Ange­li­ka mit einem Schmun­zeln. „Doch die Wohl­fühl­at­mo­sphä­re kommt allem Anschein nach an, denn vie­le Gäs­te kom­men wie­der. Obwohl es bei uns nur ein­fa­che Haus­manns­kost gibt.“

„Gemein­schaft ist uns sehr wichtig“

Im Klos­ter lernt man, mit unter­schied­li­chen Men­schen in einer Gemein­schaft zu leben. „Respekt und Rück­sicht auf ande­re sind uner­läss­li­che Beglei­ter. Die­se Eigen­schaf­ten braucht man schließ­lich auch in einer Part­ner­schaft“, ist sich Ange­li­ka sicher und ver­schwin­det sogleich in die Küche, um für ihre Gäs­te Abend­essen zu kochen.