Foto: Acik/stock.adobe.com
Hochsaison im Garten!
Der Winter ist nur dann ein „richtiger Winter“, wenn es dazwischen einmal wirklich kalt war! Nachdem wir das im Februar genießen durften, ist die Freude auf den Frühling besonders groß. Und es gibt auch im Garten schon wieder einiges zu tun:
Wer die Blätter und Blütenstände der Blütenstauden im Herbst nicht abgeschnitten hat, tut gut daran, das bald zu machen. Manche Arten versamen sich sonst dramatisch. Das Gleiche gilt auch für den Bereich rund um die Futterstellen der Vögel: Je früher dort sauber gemacht wird, umso weniger Wildwuchs wird keimen. Die Mulchschicht auf den Blumenbeeten kann vorsichtig gelockert werden, damit die austreibenden Blumenzwieberln besser zur Geltung kommen.
Schneebruch in den Sträuchern und an Bäumen muss entfernt werden. Wo im Herbst Laub auf den Rasenflächen liegen geblieben ist, sollte man bald mit einem Laubbesen abkehren. Bis zum Vertikutieren (nach dem 2. Mal mähen) vergeht doch noch viel Zeit, und die jungen Grashalme brauchen Luft.
Das Eis auf den Teichen schmilzt langsam weg, und die Rosenprimeln (Primula rosea) beginnen zu blühen – lange bevor sich die Dotterblumen bemerkbar machen. Wer diese charmanten winterharten Primeln noch nicht am Teichrand gepflanzt hat, dem lege ich sie wärmstens ans Herz. Ausgesprochen pflegeleicht und ausdauernd verzaubern sie die kahlen Teichränder schon ab Anfang März mit einer Fülle pinkfarbiger Blüten.
Sobald das Eis gänzlich geschmolzen ist, kann man stundenweise die Sprudelsteine und Wasserfälle wieder in Betrieb nehmen. Hier ist es aber wichtig, das erste Wasser abzuleiten. In den Leitungen ist über den Winter eine stinkende Brühe entstanden. Sie in den Teich zu leiten würde einer Düngung gleichkommen – und damit fördert man in erster Linie das Algenwachstum im Frühling.
Die Laichzeit der Kröten, Lurche, Unken und Frösche beginnt! Es herrscht ein wildes Treiben in den Flachwasserbereichen der Teiche, und man könnte bei der Menge an Tierchen und ihren gewaltigen Laichhaufen erschrecken. Aber keine Sorge – der Großteil dient als Futter für andere Teichlebewesen. Will man seinen Teich amphibienfrei halten, kann man die Laichhaufen auch sorgfältig abkeschern und in naturnahe Tümpel bringen. Bäche eignen sich dafür nicht, in Fließgewässern können sich die Tiere nicht entwickeln.
Im Folienhaus können schon Frühlingssalat, Mangold, Spinat und Vogerlsalat angebaut werden, auch wenn man keine Heizung hat. Die kalten Nachttemperaturen schaden den jungen Pflanzen nicht, und tagsüber erwärmen sich auch diese einfachen Gewächshäuser gut. Bei der Anzucht von Tomaten, Kürbisgewächsen und den sonnenliebenden Chilis ist Vorsicht geboten. Temperaturen unter 4 °C in der Nacht vertragen sie schlecht. Sie stellen das zügige Wachstum ein und entwickeln sich danach zögerlich. Abhilfe kann man mit einem Frühbeet im Folienhaus schaffen, wenn man den Boden mit Heizmatten in Sand auslegt. Dieser kleine Raum lässt sich kostengünstig heizen, und man hat nicht jedes Fensterbrett im Haus mit Jungpflanzen vollgestellt.
Nehmen wir uns jetzt im Vorfrühling noch Zeit, um entspannt spazieren zu gehen und zu beobachten, wie die Natur langsam lebendig wird. Allein der vielfältige Gesang der Vögel in dieser Jahreszeit ist es wert!
Ich wünsche Ihnen Vorfrühlingstage voller Vorfreude!
Herzlichst,
Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner