Grund­riss der Her­manns­höh­le 1891 / Plan: Her­manns­höh­len For­schungs- und Erhaltungsverein

Schau­höh­le fei­ert 150. Geburtstag

von | Apr 26, 2018 | Archiv, Gemein­den

Die größ­te Tropf­stein­höh­le Nie­der­ös­ter­reichs, die Her­manns­höh­le, befin­det sich im 740 Meter hohen Eulen­berg bei Kirch­berg am Wech­sel. Im Win­ter beher­bergt sie zahl­rei­che sel­te­ne Fle­der­maus­ar­ten. Heu­er fei­ert das Aus­flugs­ziel den 150. Geburtstag. Bereits 1783 wur­de die Her­manns­höh­le erst­mals urkund­lich erwähnt. Ent­deckt wur­de sie durch Zufall. Ein Hir­ten­jun­ge stürz­te bei der Wild­tau­ben­jagd in das „Teu­fels­loch“. Er wur­de geret­tet, und seit­dem ist die­ser Ein­stieg unter dem Namen „Tau­ben­loch“ bekannt. Benannt ist die Höh­le nach Her­mann Stei­ger, dem dama­li­gen Ver­wal­ter der Burg Feis­tritz, der die Höh­le erst­mals sys­te­ma­tisch erforsch­te und sei­ne Erkennt­nis­se doku­men­tier­te. Heu­te ist eine Besich­ti­gung beque­mer zu absol­vie­ren. Eine nor­ma­le Füh­rung dau­ert eine Drei­vier­tel­stun­de auf gut befes­tig­ten, elek­trisch beleuch­te­ten Wegen. Dabei kann man zahl­rei­che spek­ta­ku­lä­re Tropf­stein­for­ma­tio­nen beob­ach­ten, wie die Diet­richs­hal­le, den gro­ßen Dom oder den Nia­ga­ra­fall (eine acht Meter hohe Sin­ter­kas­ka­de).

Aben­teu­er abseits befes­tig­ter Pfade

Inter­es­sier­te Besu­cher, die mehr von der Höh­le wis­sen wol­len, kön­nen in einer 20-minü­ti­gen Son­der­füh­rung einen Abste­cher ins Kyr­lela­by­rinth machen. Die­ser Höh­len­teil wur­de durch einen künst­li­chen Zugang erschlos­sen. Die Wege sind ver­win­kel­ter und enger, dafür bekommt man hier wei­ßen Tropf­stein­schmuck zu sehen. Über einen Wald­weg und durch ein impo­san­tes Fel­sen­tor gelangt man wie­der zum Aus­gangs­punkt. Ganz beson­ders Aben­teu­er­lus­ti­ge kön­nen in einer mehr­stün­di­gen Expe­di­ti­on abseits befes­tig­ter Wege mit Helm und Stirn­lam­pe auf Ent­de­ckungs­rei­se gehen.

Jubi­lä­um im Fledermausquartier

Die Her­manns­höh­le gilt als wich­tigs­tes Fle­der­maus­quar­tier Nie­der­ös­ter­reichs. Aus einem Umkreis bis zu 30 Kilo­me­ter kom­men die Tie­re hier­her, um ihren Win­ter­schlaf zu hal­ten. Die „klei­ne Huf­ei­sen­na­se“ gilt als die häu­figs­te Fle­der­maus­art. Gleich drei Jubi­lä­en wer­den heu­er am 5. und 6. Mai gefei­ert: Vor 175 Jah­ren wur­de die Höh­le ent­deckt und erforscht. Seit 150 Jah­ren besteht die Schau­höh­le, und vor 50 Jah­ren wur­de der Her­manns­höh­len For­schungs- und Erhal­tungs­ver­ein gegrün­det. Das wird mit einem gro­ßen Fest­pro­gramm gefeiert.