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Blütezeit

von | Mai 25, 2018 | Archiv, Garten

Die Tage werden spürbar länger, und es beginnt die schöne Zeit fürs „Wohnen im Garten“. Gleichzeitig ist es aber auch eine Zeit, in der im Garten viele Arbeiten anfallen:

Die abgeblühten Blütensträucher können, wenn nötig, zurückgeschnitten werden. Sie blühen am zweijährigen Holz – schneidet man sie jetzt, setzen sie noch frische Triebe an, die dann im nächsten Jahr zweijährig sind und verlässlich blühen.

Die Rosen setzen Knospen an, und manche sind dick mit jungen Läusen besetzt. Auch wenn das Gärtnerherz schmerzt: Bitte bedenken Sie, dass eine Marienkäferlarve etwa 300 Blattläuse braucht, um sich in den sympathischen Käfer zu verwandeln. Blattläuse sind nur an jungen, schwachen Pflanzen ein Problem – kräftige Pflanzen opfern ein paar Blütenknospen,  und in kurzer Zeit ist der Spuk vorbei, auch wenn man gar nicht eingreift. Wer den Anblick gar nicht ertragen kann, hat auch die Möglichkeit, die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen. So bleiben sie als Futter für die hungrigen Marienkäferlarven erhalten.

Wem eine dichte, unkrautfreie Rasenfläche wichtig ist, der sollte jetzt jede Woche mähen und mit biologischem Langzeitdünger nicht sparen! Die feinen Rasengräser haben einen sehr hohen Stickstoffbedarf. Sinkt der Stickstoffgehalt im Boden, machen sich jene Beikräuter breit, die auch mit mageren Böden gut auskommen. Dieser Prozess geht so lange, bis nur mehr Thymian und Disteln die Grünflächen besiedeln. Von kombinierten Produkten wie „Rasendünger mit Unkrautvernichter“ ist grundsätzlich abzuraten. Der „Unkrautvernichter“ vernichtet auch das Bodenleben, und die geschwächten Rasenflächen brauchen dadurch immer mehr Pflege. Um schöne, sattgrüne Rasenflächen zu erhalten, genügt eine kräftige Startdüngung im April und eine weitere bis Mitte Juni. Auf Flächen, die nicht stark beansprucht werden, macht es aber auch Sinn, über einen – sehr pflegeleichten und robusten – Kräuterrasen nachzudenken. Hier blühen zarte Blümchen das ganze Jahr über, man erspart sich die Düngung, und die Insekten haben ihre helle Freude an diesen „gedeckten Tischen“. 

Im Gemüsegarten ist es jetzt an der Zeit, auch die wärmeliebenden Pflanzen, wie Tomaten, Melanzani, Paprika und Gurken, auszupflanzen. Gleich nach der Pflanzung sollten die Flächen rundherum mit Grasschnitt oder geschnittenen Kräutern gemulcht werden. Gut abgedeckte Böden trocknen nicht so schnell aus, die Mulchschicht wirkt wie ein sanfter Flächenkompost, und Starkregen kann nicht so viel Schaden anrichten. Auch Schafwoll-Vliese sind seit einiger Zeit im Handel. Sie schützen den Boden sehr gut und geben bei der Verrottung zusätzlich gleichmäßig Stickstoff ab. Optisch sind sie gewöhnungsbedürftig, lassen sich aber unter dünnen Schnittgutschichten wunderbar verstecken. Grundsätzlich sind sie eine sehr bequeme und sinnvolle Art, den Boden für die ganze Saison gut zu schützen.

Um diese Jahreszeit wird am besten am Abend – selten, dafür durchdringend – gegossen. Ständige, kleine Wassergaben bewirken ein verstärktes Feinwurzelwachstum in den oberen Bodenschichten. Seltene, kräftige Wassergaben locken die Feinwurzeln nach unten, dadurch werden die Pflanzen widerstandsfähig und unabhängiger, und wir sparen uns Wasser und Arbeit.

Einen wunderbaren
Frühsommer wünscht Ihnen ganz herzlich,

Ihre Gärtnermeisterin

Gerlinde Blauensteiner