Ernst Beigl­böck / Foto: Egerer

Der Natur-pur-Pio­­nier

von | Mai 24, 2018 | Archiv, Wirt­schaft

In Zöbern, dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wohnt die Fami­lie Beigl­böck und betreibt seit 1980 eine bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft auf 750 Meter See­hö­he. Damals war der Hof der 49. Bio­be­trieb von mitt­ler­wei­le über 3.000 in ganz Nie­der­ös­ter­reich. Ernst Beigl­böck hat sich auf das Anbau­en und Mah­len von Getrei­de spe­zia­li­siert und setzt auch bei der Tech­nik auf Natur pur. Des­we­gen hält er viel auf sei­ne Ost­ti­ro­ler Steinmühle.

„In der heu­ti­gen Zeit musst du dei­ne eige­ne Schie­ne fah­ren, wenn du als Land­wirt über­le­ben willst“, ist sich Ernst Beigl­böck aus Zöbern sicher. Der „Grenz­gän­ger“ zur Stei­er­mark, wie er sich selbst bezeich­net, hat immer eine klei­ne Müh­le gehabt, aber: „In Schlag gab es frü­her eine Genos­sen­schaft, als die zusperr­te, hat unse­re Fami­lie die­se übernommen.“

Ost­ti­ro­ler Steinmühle

„Ich habe mich für so eine Müh­le ent­schie­den, weil die­se aus Zir­ben- und Kie­fern­holz ohne Metall zusam­men­ge­baut ist und mit einem ‚Naxos-Stein‘ mahlt.“ Die her­kömm­li­chen Müh­len sind Wal­zen­müh­len und wei­sen auch Metall­tei­le auf. Da die­se Müh­le ein ‚Lang­sam­läu­fer‘ ist, wird scho­nen­der gemah­len, und die Mehl­qua­li­tät ist hoch­wer­ti­ger. „Da wir ein Bio­hof sind, möch­te ich auch bei der Ver­ar­bei­tung mei­ner Pro­duk­te natür­li­che Mate­ria­li­en ver­wen­den“, so Beiglböck.

Will man so ein Ost­ti­ro­ler Pracht­stück erwer­ben, war­tet man ein Jahr. Dafür hält sie dann 30 Jahre.

Neben sei­ner Milch­wirt­schaft baut er Din­kel, Rog­gen, Gers­te, Hafer, Kar­tof­feln und Gemü­se an. Eini­ge Land­wir­te brin­gen ihr Getrei­de zum Auf­be­rei­ten. Er pro­du­ziert Fein- und Voll­korn­mehl oder Gries. Sei­ne Frau Bar­ba­ra bäckt dar­aus jede Woche gro­ße Men­gen an Dinkel-Roggen-Brot.

Sein Ziel für die Zukunft: „Den Betrieb als Fami­li­en­be­trieb wei­ter­füh­ren und den hohen Bio­stan­dard hal­ten. „Ein biss­chen in die Tech­nik inves­tie­ren wird auch nötig sein“, meint Beigl­böck. So hat er vor, bald ein­mal nach Ost­ti­rol zu fah­ren, um bei Bedarf eine neue Ost­ti­ro­ler Stein­müh­le anzuschaffen.