Ins Schwar­ze getrof­fen: Lan­des­schul­in­spek­to­rin Hele­ne Schütz-Fata­lin über­reich­te sym­bo­lisch einen Dart­pfeil an Nor­bert Lie­ben­tritt / Foto: Gesa Buzanich

Matu­ra-Erfolgs­­­ge­­schich­­te

von | Mai 24, 2018 | Archiv, Bur­gen­land-Mit­te

Vor zehn Jah­ren wur­de in Ober­pul­len­dorf die im Bur­gen­land ein­zi­ge HAK-Abend­schu­le gegrün­det. Zahl­rei­che Men­schen hat­ten dadurch die Mög­lich­keit, völ­lig kos­ten­los eine voll­wer­ti­ge HAK-Matu­ra nach­zu­ma­chen. Eine Erfolgs­ge­schich­te, die nun gefei­ert wurde.

Nor­bert Lie­ben­tritt ist seit über drei Jahr­zehn­ten Leh­rer an der HAK in Ober­pul­len­dorf. Gemein­sam mit der dama­li­gen Direk­to­rin der Schu­le, Hele­ne Schütz-Fata­lin, hat­te er 2008 die Idee, ein Ange­bot für Erwach­se­ne zu schaf­fen. „In allen ande­ren Bun­des­län­dern gab es so eine Mög­lich­keit. Ich woll­te das für das Bur­gen­land. Mei­ne Visi­on war es, dass ein sol­ches Ange­bot auch im länd­li­chen Raum mög­lich ist“, so Lie­ben­tritt. Also setz­te er sich mit dem Minis­te­ri­um in Ver­bin­dung und bekam den Zuschlag. Seit­dem wird am Stand­ort der HAK in Ober­pul­len­dorf eine HAK Abend­schu­le im Modul­sys­tem ange­bo­ten. Vier Jah­re dau­ert die Aus­bil­dung, wenn man einen Pflicht­schul­ab­schluss hat. Absol­ven­ten einer Han­dels­schu­le stei­gen schon im zwei­ten Jahr ein. Lie­ben­tritt sieht sich als Stu­di­en­ko­or­di­na­tor mit dem jewei­li­gen Schü­ler an, was man sich aus vori­gen Bil­dungs­zwei­gen anrech­nen las­sen kann.

Ehr­geiz ist gefragt

Die Schü­ler der berufs­be­glei­ten­den Schu­le müs­sen min­des­tens 17 sein, nach oben hin gibt es kei­ne Alters­gren­ze. Rund 80 Pro­zent der Schü­ler sind Frau­en. Etwa die Hälf­te aller Abend­schü­ler machen am Ende auch tat­säch­lich die Matu­ra. „Die Drop-out-Quo­te ist rela­tiv hoch. Das liegt dar­an, dass sich das vie­le zu leicht vor­stel­len, und für vie­le stellt es sich oft als zu zeit­auf­wän­dig her­aus“, so Liebentritt.

An zwei bis drei Tagen in der Woche fin­det der Unter­richt an der Schu­le statt, die soge­nann­te Sozial­pha­se. Dane­ben gibt es Fern­un­ter­richt, die Indi­vi­dual­pha­se. Wenn man ein Modul nicht schafft, wie­der­holt man nicht das gan­ze Jahr, son­dern nur das jewei­li­ge Modul. Die Schü­ler sind im Schnitt zwi­schen 23 und 50 Jah­re alt. Ins­ge­samt 70 wer­den der­zeit in vier Klas­sen unter­rich­tet. Sie kom­men aus dem Bur­gen­land, aber auch aus der umlie­gen­den Regi­on, etwa aus der Buck­li­gen Welt, dem Wech­sel­land oder dem Hart­ber­ger Raum. 22 mach­ten heu­er Mit­te Mai die Matu­ra. Gefei­ert wur­de aber schon vorher.

Gra­tu­la­tio­nen zum Jubi­lä­um

Rund 150 Gäs­te, dar­un­ter zahl­rei­che Absol­ven­ten, kamen, um auf den 10. Geburts­tag der HAK Abend­schu­le anzu­sto­ßen. „Wir haben anfangs nicht damit gerech­net, aber nach zehn Jah­ren kön­nen wir sagen, dass die Abend­schu­le ein ech­ter Erfolg ist“, so Lie­ben­tritt. Auch drei Absol­ven­ten kamen bei der Fei­er zu Wort, die in ihren State­ments vor allem die gute Gemein­schaft von Schü­lern und Leh­rern lobten.

Inter­es­sier­te kön­nen sich unter Tel.: 02612/426 21 bei Nor­bert Lie­ben­tritt über Anmel­dung und Aus­bil­dung informieren.

Bei der Jubi­lä­ums­fei­er (v. li.): Bil­dungs­di­rek­tor Heinz Josef Zitz, Lan­des­schul­in­spek­to­rin Hele­ne Schütz-Fata­lin, die drei Absol­ven­ten Man­fred Dor­ner, Eve­ly­ne-Jen­ny Leh­ner und Mar­kus Hoschopf sowie HAK-Direk­tor Robert Friedl mit Initia­tor und Leh­rer Nor­bert Lie­ben­tritt / Foto: Gesa Buzanich