Das Lan­des­kli­ni­kum Hoch­egg, wie wir es heu­te ken­nen, und dar­un­ter das 100 Jah­re alte Kur­haus / Fotos: LK Hochegg

Eine Insti­tu­ti­on: 100 Jah­re für die Gesundheit

von | Sep 6, 2018 | Archiv

So, wie sich das Lan­des­kli­ni­kum Hoch­egg heu­te zeigt, sah es natür­lich nicht schon immer aus. Am Fuße des noch rela­tiv neu­en Hau­ses (die­ses wur­de im Sep­tem­ber 1998 eröff­net) sieht man das Kur­haus, das als ein­zi­ges Gebäu­de der ursprüng­li­chen Gesund­heits­ein­rich­tung noch besteht. Für unse­re Serie „Lost Places“ durf­ten wir einen Blick in das 100 Jah­re alte Gebäu­de und sei­ne Geschich­te wer­fen (Link).

Um die Jahr­hun­dert­wen­de vom 19. zum 20. Jahr­hun­dert bestand das Berg­dorf Hoch­egg ledig­lich aus ein paar Bau­ern­häu­sern. Nach­dem der güns­ti­ge Ein­fluss der Höhen­son­ne auf an Tuber­ku­lo­se erkrank­te Pati­en­ten gut belegt war, ent­stand ein pri­va­tes „Sana­to­ri­um Grim­men­stein“. Bereits nach dem Ers­ten Welt­krieg mach­te sich das Kran­ken­haus einen Namen als Lun­gen­heil­an­stalt. Seit mitt­ler­wei­le 40 Jah­ren kon­zen­triert man sich hier aber nicht nur auf Lun­gen­er­kran­kun­gen, son­dern auch auf neu­ro­lo­gi­sche Krank­hei­ten. Medi­zi­ni­sche und pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung auf höchs­tem Niveau waren dabei immer das obers­te Ziel; auch wenn das nicht immer ein­fach war.

Ein Jahr­hun­dert der Her­aus­for­de­run­gen

Der Kauf­män­ni­sche Direk­tor des Lan­des­kli­ni­kums Hoch­egg, Fer­di­nand Zecha, weiß von den Her­aus­for­de­run­gen im Lau­fe eines Jahr­hun­derts: „Waren es in den Anfangs­jah­ren 1918 bis 1923 die Schwie­rig­kei­ten der Betriebs­füh­rung bzw. Eigen­tü­mer­schaft, so waren es in der Zwi­schen­kriegs­zeit die Unter­brin­gung und Ver­sor­gung (Essen, Woh­nen). Nach 1945 lagen die Her­aus­for­de­run­gen bei den unzu­rei­chen­den, weil ver­al­te­ten Gebäu­den und Ein­rich­tun­gen. Durch die Über­nah­me des Kran­ken­hau­ses durch das Land Nie­der­ös­ter­reich im Jahr 1981 war der Betrieb gesi­chert und durch die Eröff­nung des neu­en Kran­ken­hau­ses im Jahr 1998 auf neu­es­tem tech­ni­schen Stand.“

Heu­te wür­den die Anfor­de­run­gen laut Zecha in der raschen Ent­wick­lung der Medi­zin bestehen, den knap­per wer­den­den finan­zi­el­len Mit­teln und der opti­ma­len Behand­lung und Betreu­ung von pul­mo­lo­gi­schen Erkran­kun­gen der Bevöl­ke­rung der Ther­men­re­gi­on (und auch der Bur­gen­län­der) und der raschen Nach­be­hand­lung (Früh­re­ha­bi­li­ta­ti­on) nach Schlag­an­fäl­len. Laut der Welt-Gesund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO sind Erkran­kun­gen der Lun­ge und des Ner­ven­sys­tems die zukünf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen an die Medizin.

Regio­na­ler Arbeitgeber

Heu­te ste­hen den Pati­en­ten ins­ge­samt 181 Bet­ten in den Schwer­punkt­be­rei­chen Pul­mo­lo­gie und Neu­ro­lo­gie zur Ver­fü­gung. Das Lan­des­kli­ni­kum ist aber nicht nur eine wich­ti­ge medi­zi­ni­sche Ein­rich­tung im länd­li­chen Raum, son­dern auch ein bedeu­ten­der Arbeit­ge­ber für die Regi­on. Wäh­rend sich die Zahl der Bet­ten seit den 1950er Jah­ren mehr als hal­biert hat (damals gab es 425 Bet­ten), hat sich der Per­so­nal­stand fast ver­drei­facht. Waren in den 1950er Jahren
19 Ange­stell­te und 111 Arbei­ter beschäf­tigt, so zählt das Haus heu­te einen Per­so­nal­stand von fast 340 Per­so­nen, dar­un­ter Ärz­te, The­ra­peu­ten, Pfle­ge­per­so­nal, Ver­wal­tung, Technik,
Küche und Reinigung.

Gemein­sa­mer Festakt

Um mit­ein­an­der auf die 100 Jah­re im Diens­te der Gesund­heit zurück­zu­bli­cken, gibt es am 7. Sep­tem­ber ab 12 Uhr einen Fest­akt, bei dem natür­lich auch auf die wech­sel­vol­le Geschich­te des Kran­ken­hau­ses in Hoch­egg zurück­ge­blickt wird.

Im Jahr 1928 wur­de der nie­der­ös­ter­rei­chi­sche Lan­des­pa­vil­lon eröff­net. Fotos: LK Hochegg