Fotos: Hel­ler

Zu Fuß nach Piran: Der Weg ist das Ziel

von | Sep 6, 2018 | Archiv

Mar­tin Hel­ler hat es schon lan­ge gereizt, ein­mal einen Fuß­marsch zu absol­vie­ren. Heu­er im Som­mer hat sich der Kirch­schla­ger die­sen Traum erfüllt. 583 Kilo­me­ter spä­ter ist er um vie­le Erfah­run­gen rei­cher und über­zeugt, dass dies die rich­ti­ge Art des Urlaubs für ihn ist.

„Es wäre doch nett, eine län­ge­re Rou­te zu gehen und zu schau­en, was das aus einem macht“ – mit die­sem Gedan­ken begann Mar­tin Hel­ler aus Kirch­schlag sei­ne Rei­se zu pla­nen. Die­sen Som­mer soll­te es los­ge­hen. Die typi­schen Wall­fahrts­rou­ten nach Maria­zell haben ihn nicht inter­es­siert, und den Jakobs­weg fand er zu über­lau­fen. „Ich woll­te, dass mei­ne Tour am Meer endet. Piran habe ich noch nie gese­hen, es hat mich aber schon immer inter­es­siert. So habe ich mein Ziel gefun­den“, so Hel­ler.  Also plan­te er die Rou­te, leg­te die täg­li­chen Etap­pen und Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten fest und pack­te sei­nen Ruck­sack. Und dann ging es los.

„Ich woll­te von Anfang an allei­ne gehen, damit ich mich auf mich kon­zen­trie­ren kann“, erin­nert sich der Weit­wan­de­rer. Zumin­dest auf der Kärn­ten-Etap­pe beglei­te­ten ihn aber dann doch zwei Freunde.

27 Tage unterwegs

Erfah­rung im Wan­dern hat­te er kaum, dafür war die Neu­gier­de umso grö­ßer. „Außer­dem habe ich gewusst: soll­te es nicht gehen, kann ich jeder­zeit in den Zug stei­gen und nach Hau­se fah­ren. Ins­ge­samt 27 Tage war er unter­wegs und absol­vier­te dabei 21.000 Höhen­me­ter und 583 Kilo­me­ter. Nur ein­mal, weil ihm sein Fuß zu schaf­fen mach­te und Gewit­ter ange­sagt waren, ließ er die Berg­rou­te aus und ging dafür einen län­ge­ren Umweg.

Unter­wegs sam­mel­te er unver­gess­li­che Ein­drü­cke: „Ich muss­te mich nicht fin­den oder so, denn ich hat­te mich schon gefun­den. Aber ich habe bei mei­ner Tour gelernt, dass das Ziel nicht das Wich­tigs­te ist, son­dern der Weg dort­hin“, erzählt Heller.

Ein­schnitt in die Natur

Als Umwelt­be­ra­ter nahm er sei­ne Umge­bung des­halb viel­leicht beson­ders bewusst wahr. Umso deut­li­cher war für ihn auf sei­ner Rei­se zu sehen, was der Mensch der Umwelt eigent­lich antut. „Ich habe beim Gehen beson­ders die Auto­bah­nen als stö­rend emp­fun­den. Man geht mit­ten in der schöns­ten Land­schaft, und plötz­lich ist da ein Lärm, den man noch hört, wenn man schon ein­ein­halb Stun­den weit weg ist.“

Auch die Erfah­rung, dass auf den Ber­gen über 1.000 Meter alles anders ist, der Umgang locke­rer ist, wird ihm in beson­de­rer Erin­ne­rung blei­ben. Und wohl auch die eine Bla­se am Fuß, die er sich am Tag 13 geholt hat.

In Piran ange­kom­men, mach­te er dann noch eine Woche lang Urlaub mit sei­ner Lebens­ge­fähr­tin und sei­ner Toch­ter, bevor es wie­der zurück nach Kirch­schlag ging. Aller­dings mit dem Fahr­zeug. Die schöns­ten Bil­der sei­ner Rei­se hat Mar­tin Hel­ler jeden Tag auf Insta­gram unter „hemas­weg­nach­pi­ran“ fest­ge­hal­ten. Hier kann man sehen, wo genau er unter­wegs war und wel­che Ein­drü­cke er gesam­melt hat.