Bei diver­sen Ver­an­stal­tun­gen zei­gen die „Ladies“ ihr Kön­nen / Fotos: Robert Masching

„Line Dance“ als Tanztherapie

von | Okt 11, 2018 | Archiv

Mitt­ler­wei­le sind es zwei Grup­pen, die sich jeden Mon­tag im Gast­haus Die­wald in Raach im Hoch­ge­bir­ge zum Tan­zen tref­fen. Kamil­la Masching, Power­Point-The­ra­peu­tin und diplo­mier­te Tanz­trai­ne­rin, geht sehr empa­thisch mit ihren Damen um. Ein Mas­kott­chen gibt es auch, Mil­li die Tanzmaus.

„Ich kann mich noch gut an die Anfän­ge erin­nern“, so Kamil­la Masching. „Eigent­lich hat Jen­ny Wes­ter­mei­er den Line Dance in ihrem dama­li­gen Hotel Wes­ter­mei­er ins Leben geru­fen. Sie hat­te kei­ne Zeit und hat mich gefragt, ob ich Inter­es­se am Tanz­trai­ning hät­te. Gleich beim ers­ten Mal sind dann 20 Damen gekom­men.“ Mitt­ler­wei­le hat das Hotel zu, und die Trup­pe ist ins Gast­haus Die­wald übersiedelt.

Da Kamil­la Masching selbst an einer Herz­schwä­che lei­det, hat sie sich dazu ent­schlos­sen, auch eine the­ra­peu­ti­sche Grup­pe ins Leben zu rufen. „Hier könn­ten sogar gehör­lo­se Men­schen mit­ma­chen, denn statt zu spre­chen stamp­fe ich mit den Bei­nen.“ Statt Fach­aus­drü­cken baut sie täg­li­che Bewe­gun­gen in ihre Spra­che ein. So wird aus einem „rock step“ ein „Grüß Gott“. Außer­dem passt sie das Tem­po an die Bedürf­nis­se der Teil­neh­me­rin­nen an und nimmt Dre­hun­gen her­aus. „Wir sind hier die ein­zi­ge the­ra­peu­ti­sche Line-Dance-Grup­pe in Euro­pa“, ist die Bera­te­rin der Zel­lu­lar­me­di­zin stolz. „Ich ver­su­che, die Teil­neh­me­rin­nen nicht zu über‑, aber auch nicht zu unter­for­dern.“ Alle sol­len Spaß und Freu­de am Tan­zen haben. Wer möch­te, kann auch ein Tanz­ab­zei­chen machen.

Kein Part­ner notwendig

Was die Teil­neh­me­rin­nen beson­ders schät­zen: Sie sind nicht auf einen Part­ner ange­wie­sen. Getanzt wird zu Coun­try, Schla­ger, aber auch Modern Time. „Ich baue indi­vi­du­el­le Ele­men­te in die Cho­reo­gra­fien ein. Ich erklä­re mei­nen Damen immer, was der Tanz beim jewei­li­gen Stück aus­sagt. Denn bei der Umset­zung sol­len sich die „Mädels“ ent­spre­chend zum Lied bewe­gen.“ Der Alters­durch­schnitt beträgt 50+, ein­mal im Jahr gibt es ein öffent­li­ches Fest. „Hier kann jeder mit­tan­zen oder zuschau­en. Heu­er fin­det die­ses am 27. Okto­ber ab 17 Uhr im Gast­haus Die­wald statt.