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Das Ende eines blü­hen­den Gartenjahres

von | Nov 22, 2018 | Gar­ten

Die Som­mer­blu­men blü­hen üppig an geschütz­ten Stand­or­ten, Herbst­as­tern leuch­ten aus dem Stau­den­beet und die Rin­gel­blu­men blü­hen mit der Kapu­zi­ner­kres­se um die Wet­te – ein wun­der­ba­rer war­mer Herbst geht dem Ende zu!

Dies­mal ist Zeit genug, den Gar­ten beson­ders gründ­lich ein­zu­win­tern. Vie­les kann jetzt noch geschnit­ten wer­den. Dür­re Trie­be an Bäu­men und Sträu­chern soll­ten ent­fernt wer­den. Bei alten Sträu­chern, die schon strup­pig wir­ken, kann man getrost einen Stock­rück­schlag wagen. Dabei wer­den die Trie­be auf etwa 30cm zurück­ge­schnit­ten, am bes­ten in halb­ku­ge­li­ger Form. Die „schla­fen­den Knos­pen“, die man in der alten Rin­de oft nur mehr schwer erken­nen kann, haben so den gan­zen Win­ter Zeit, sich auf einen kräf­ti­gen Aus­trieb im Früh­ling vorzubereiten.

Bei Hor­ten­si­en wer­de ich immer wie­der gefragt, wie man sie rich­tig schnei­det. Prin­zi­pi­ell: man müss­te sie gar nicht schnei­den. Die Spit­zen frie­ren im Win­ter ein Stück zurück. Im Früh­ling kürzt man bis zu den Knos­pen ein, die am stärks­ten aus­trei­ben. Lei­der besteht die Gefahr, dass schwe­rer Schnee auf den Blü­ten (Hoch­blät­tern) haf­tet und dadurch die Pflan­ze aus­ein­an­der­bricht. Ich schnei­de im Spät­herbst die Blü­ten ab und ver­wen­de sie, mit wenig Gold- oder Sil­ber­spray ver­edelt, als Deko-Mate­ri­al im Ein­gangs­be­reich. Hor­ten­si­en sind aus­ge­spro­chen frost­fest und blü­hen, wenn der Stand­ort passt, ver­läss­lich. Man bringt sie selbst in Trö­gen ohne Win­ter­schutz gut über die kal­te Jahreszeit.

Wich­tig ist, dass wir unse­re Vögel gut über den Win­ter beglei­ten. Sie ver­til­gen 80% der Schäd­lin­ge und soll­ten in Best­ver­fas­sung sein, wenn sich im Früh­ling die ers­ten Rau­pen auf unse­ren Lieb­lings­pflan­zen tum­meln. Jetzt ist Zeit, gute Plät­ze für die Vogel­häus­chen aus­zu­wäh­len. Am bes­ten stellt man sie nah an Sträu­cher. Frei­ste­hen­de Fut­ter­häus­chen wer­den nicht gern ange­nom­men. Mit dem rich­ti­gen Fut­ter expe­ri­men­tie­re ich seit Jah­ren. Beim soge­nann­ten Wild­vo­gel­fut­ter ist oft Hir­se ent­hal­ten: ein ganz läs­ti­ges Kraut, das sogar gepfleg­tem Rasen­flä­chen zusetzt. Ich wer­de heu­er wie­der eine Mischung aus Son­nen­blu­men­ker­nen, Fett­fut­ter und Fut­ter­ro­si­nen ver­wen­den. An frost­frei­en Tagen gibt es alte Äpfel für die Amseln dazu. Fut­ter­stel­len für Vögel kön­nen durch­aus ein schö­ner Blick­fang im Gar­ten sein!

Will man im Früh­ling mög­lichst schnell gesun­de, dich­te Rasen­flä­chen, soll­te man jetzt noch ein­mal mähen. Je kür­zer Rasen­flä­chen über den Win­ter gehen, umso weni­ger Pilz­ge­fahr besteht. Mit dem Mix aus Laub und Rasen­schnitt las­sen sich Stau­den­bee­te und Gemü­se­flä­chen wun­der­bar abde­cken. Wenn noch etwas übrig bleibt, freut sich der Kom­post­hau­fen über eine war­me Hau­be. So kön­nen Regen­wurm & Co noch lan­ge arbei­ten und Nähr­hu­mus für´s nächs­te Jahr pro­du­zie­ren. Wer im Herbst den Kom­post­hau­fen durch­siebt, tut gut dar­an, das gesieb­te Mate­ri­al abzu­de­cken. Unge­schützt magert die bes­te Kom­post­er­de durch die Wit­te­rungs­ein­flüs­se im Win­ter aus.

Auch die­ses Jahr wird es irgend­wann kalt und fros­tig wer­den. Dann kommt die gemüt­li­che Zeit. Und was gibt es Schö­ne­res, als mit einem guten Gar­ten­buch beim Kamin zu sit­zen und vom nächs­ten Gar­ten­jahr zu träumen?

Ich wün­sche Ihnen eine ent­spann­te und gemüt­li­che Vorweihnachtszeit!

Herz­lichst,

Ihre Gärt­ner­meis­te­rin
Ger­lin­de Blauensteiner