Auf den Spu­ren der Bour­bo­nen in Lan­zen­kir­chen / Foto: Capellari

Im Rah­men der Lan­des­aus­stel­lung 2019 in Wie­ner Neu­stadt hat auch die Buck­li­ge Welt ihr tou­ris­ti­sches Ange­bot für die Besu­cher mas­siv erwei­tert – unter dem Mot­to „Genuss­vol­le Landgeschichte(n)“. Die Ther­men­ge­mein­den Bad Erlach, Kat­zels­dorf, Lan­zen­kir­chen und Pit­ten haben sich dabei auf das The­ma Geschich­te kon­zen­triert. Unter dem gemein­sa­men Titel „Zeit­spu­ren im Land der 1.000 Hügel“ wur­den die his­to­ri­schen Beson­der­hei­ten mit Hil­fe von Exper­ten detail­liert auf­be­rei­tet. Drei Muse­en und ein The­men­weg machen so den rei­chen his­to­ri­schen Schatz für das Publi­kum erlebbar.

Die „Erleb­nis­re­gi­on Buck­li­ge Welt Ther­men­ge­mein­den“ lädt die Besu­cher zu einer wah­ren Zeit­rei­se ein. Um den Über­blick nicht zu ver­lie­ren, gibt es einen gemein­sa­men roten Faden, ver­kör­pert durch den Min­ne­sän­ger Ulrich von Liech­ten­stein, der durch die­se erleb­ba­ren Land­ge­schich­ten aus ver­schie­de­nen Zeit­epo­chen führt.

Wappenwand mit Kaiser Maximilian I_kleiner.
„Bil­der zur regio­na­len Geschich­te“ die Wap­pen­wand in der Burg Wr.Neustadt mit Kai­ser Maxi­mi­li­an I.
Foto: Zinn­fi­gu­ren­welt Kat­zels­dorf

Zinn­fi­gu­ren in Katzelsdorf

Unter dem Mot­to „Die gro­ße Welt im Klei­nen“ fin­det man eine beein­dru­cken­de Samm­lung von Zinn­fi­gu­ren aus allen Lebens­be­rei­chen und Zeit­epo­chen in anschau­li­chen Sze­nen dargestellt.

Neu ist das Muse­um frei­lich nicht. Seit bei­na­he 15 Jah­ren ist die Schau durch­ge­hend geöff­net. Um den Besu­chern aber den­noch etwas Beson­ders im Lan­des­aus­stel­lungs­jahr bie­ten zu kön­nen, wur­den eini­ge Neue­run­gen instal­liert. Seit dem letz­ten Jahr gibt es im Ober­ge­schoß neue Vitri­nen, die das The­ma Mit­tel­al­ter neu dar­stel­len. Auch der Außen­be­reich wur­de mit „Zinn­rie­sen“ neu gestal­tet, eben­so wie der Ein­gangs­be­reich. Dar­über hin­aus wur­de die Zinn­fi­gu­ren­welt mit digi­ta­ler Hil­fe moder­ni­siert. An zwei Touch­screens erfährt man alles Wis­sens­wer­te, in der Kino­e­cke wer­den Fil­me zu den Zinn­fi­gu­ren gezeigt. Das heu­ri­ge Aus­stel­lungs­jahr steht unter dem The­men­schwer­punkt „Bil­der zur regio­na­len Geschich­te“ und ist seit Mit­te März geöff­net. Von April bis Novem­ber ist zusätz­lich am Don­ners­tag und Frei­tag von 10 bis 17 geöff­net. Jeden Sams­tag um 15 Uhr gibt es auch für Indi­vi­du­al­be­su­cher die Mög­lich­keit einer Füh­rung. Jeden Sonn­tag von 14 bis 17 Uhr kön­nen Besu­cher bei einer Akti­vi­tät, wie dem Zinn­fi­gu­ren­gie­ßen, dem Figu­ren­be­ma­len, dem Diora­men­bau, oder beim Table­top-Spie­len zuschauen.

The­men­weg in Lan­zen­kir­chen

Am 21. März wird in Lan­zen­kir­chen der Bour­bo­nen-Weg mit einer Soi­rée der Sta. Chris­tia­na eröff­net. Erst­mals wer­den bei die­ser Gele­gen­heit auch die neu­en Fol­der und der Bour­bo­nen­ka­len­der prä­sen­tiert. Aber wor­um geht es eigent­lich? Unter dem Mot­to „Auf den Spu­ren des Gra­fen von Cham­bord“ wur­de ein The­men­weg gestal­tet, der Ein­blick in die Zeit der Bour­bo­nen in Frohs­dorf gibt. Der Graf von Cham­bord wäre der letz­te recht­mä­ßi­ge fran­zö­si­sche König gewe­sen. Nach sei­ner Flucht fand er in Lan­zen­kir­chen Asyl, wo sein jahr­zehn­te­lan­ges wohl­tä­ti­ges Wir­ken bis heu­te nach­wirkt. Der Bour­bo­nen-Weg ist daher eine Spu­ren­su­che nach der his­to­risch beson­de­ren Ver­gan­gen­heit der Gemein­de. Der Weg führt unter ande­rem an Schloss Frohs­dorf, dem Lili­en­hof und Sta. Chris­tia­ne vor­bei. Am 23. Juni fin­det außer­dem ein his­to­ri­sches Stra­ßen­fest in Frohs­dorf statt.

Hacker_Haus
Das Hacker­haus, wie es einst aus­sah
Foto: Post­kar­te Eigen­ver­lag Max Hacker 

„Mit ohne Juden“ in Bad Erlach

Für das neue Muse­um für Zeit­ge­schich­te in Bad Erlach, das am 7. April um 14 Uhr eröff­net wird, wur­de ein ganz beson­de­res Pro­jekt, initi­iert von Bür­ger­meis­ter Hans Räd­ler, ins Leben geru­fen. Für die Aus­stel­lung „Mit ohne Juden“ wur­de die gesam­te Regi­on Buck­li­ge Welt – Wech­sel­land sys­te­ma­tisch zur Geschich­te der hier leben­den jüdi­schen Fami­li­en erforscht. Prä­sen­tiert wer­den die Ergeb­nis­se in einem der moderns­ten Zeit­ge­schich­te­mu­se­en im süd­li­chen Niederösterreich.

Aber auch das Haus selbst, das von Grund auf saniert wur­de, erzählt eine Geschich­te, han­delt es sich doch um das „Hacker­haus“, das vor der Ver­trei­bung der Juden aus der Regi­on im Besitz einer jüdi­schen Fami­lie war und auch eine Fut­ter­mit­tel­hand­lung beher­berg­te. Zahl­rei­che Fotos und Doku­men­te, aber auch moder­ne Medi­en ver­mit­teln das Zusam­men­le­ben der jüdi­schen Bevöl­ke­rung mit ihren christ­li­chen Nach­barn. Es wird aber auch an die Ver­trei­bung und Ver­nich­tung der Juden erinnert.

In den ehe­ma­li­gen Wohn­räu­men der Fami­lie Hacker wird der­zeit die Dau­er­aus­stel­lung instal­liert. An die­sen Raum wird sich eine Gedenk­in­stal­la­ti­on für alle Opfer der Sho­ah in der Regi­on und ihre engs­ten Ver­wand­ten anschlie­ßen. Auf einer inter­ak­ti­ven Gemein­de­kar­te, die auf den Boden des Ein­gangs­raums pro­ji­ziert wird, kön­nen Besu­cher selbst nach Per­so­nen und Orten forschen.

Corvinusbecher im PIZ 1000
Der Cor­vi­nus­be­cher im PIZ 1000 / Foto: Markt­ge­mein­de Pitten 

3.500 Jah­re Geschich­te im PIZ 1000 in Pitten

In der Gemein­de Pit­ten ist das heu­ri­ge Jahr in zwei­fa­cher Hin­sicht beson­ders. Denn neben der Lan­des­aus­stel­lung fei­ert die Markt­ge­mein­de heu­er auch ihr 1.150-jähriges Jubi­lä­um der ers­ten urkund­li­chen Erwäh­nung. Die Besie­de­lung die­ser Regi­on reicht aber noch viel wei­ter in die Ver­gan­gen­heit zurück, ein Umstand, dem im neu­en Regi­ons­mu­se­um PIZ 1000 unter dem Mot­to „Zeit­spu­ren im Land der 1.000 Hügel“ Rech­nung getra­gen wird. Von den ers­ten urge­schicht­li­chen Fun­den aus der Bron­ze­zeit über die Römer und das Mit­tel­al­ter bis hin zur Indus­trie­ge­schich­te reicht der his­to­ri­sche Bogen. Schon die Eröff­nung im Jän­ner war ein vol­ler Erfolg. Obwohl die regu­lä­ren Öff­nungs­zei­ten des Muse­ums par­al­lel mit der NÖ Lan­des­aus­stel­lung erst am 30. März von Don­ners­tag bis Sonn­tag, 10 bis 17 Uhr, begin­nen, haben bereits meh­re­re Grup­pen mit über 500 Per­so­nen das Muse­um besucht. Im Jubi­lä­ums­jahr wer­den außer­dem lau­fend Ver­an­stal­tun­gen zum Wie­der­kom­men ani­mie­ren. Alle Ter­mi­ne zum Jubi­lä­ums­jahr fin­det man unter www.pitten.gv.at. Einer der Schwer­punk­te sind dabei die „Pit­te­ner Spa­zier­gän­ge“ (jeden Fr. 16 Uhr, Sa. 14 Uhr, So. 11 Uhr, Treff­punkt PIZ 1000), die mit einem Muse­ums­be­such begin­nen und zu den his­to­ri­schen Stät­ten, wie Berg- und Fel­sen­kir­che, Endl­we­ber­häu­ser, aber auch in den zweit­größ­ten Rosen­gar­ten Nie­der­ös­ter­reichs im Ambi­en­te mit dem früh­ba­ro­cken Arka­den-Pfarr­hof führen.

Alle Akti­vi­tä­ten auf einen Blick

Um das umfang­rei­che Ange­bot der Ther­men­ge­mein­den über­sicht­lich zusam­men­zu­fas­sen, wur­de ein eige­ner Fol­der erstellt. Die­ser ist bei allen vier Gemein­den, in den Muse­en und unter www.thermengemeinden.at als Down­load und zum Ver­sand erhältlich.

Eine ent­gelt­li­che Koope­ra­ti­on der Ther­men­ge­mein­den mit dem „Boten aus der Buck­li­gen Welt“.