Foto: NLK Pfeiffer

Rund drei Jah­re Pla­nung, For­schung und Umset­zung fan­den Ende März ihren krö­nen­den Abschluss: Die Lan­des­aus­stel­lung 2019 „Welt in Bewe­gung“ wur­de in Wie­ner Neu­stadt fei­er­lich eröff­net. Unter reger Betei­li­gung der umlie­gen­den Regio­nen wur­de die­ser Anlass mit einem zwei­tä­gi­gen Fest im Stadt­park gefei­ert. Tags zuvor mach­te sich Lan­des­haupt­frau Johan­na Mikl-Leit­ner ein Bild von den Aus­stel­lun­gen. Vom neu­en Muse­um St. Peter an der Sperr bis zum Herz­stück, den Kase­mat­ten, dreht sich alles um Bewe­gung und Mobi­li­tät. Modern, inter­ak­tiv und auf jeden Fall sehr sehenswert.

Dort, wo frü­her Waf­fen und Muni­ti­on gela­gert wur­den, wo die Bevöl­ke­rung wäh­rend des Krie­ges Zuflucht such­te und wo spä­ter legen­dä­re Par­tys statt­fan­den, schlägt heu­te das eigent­li­che Herz der Lan­des­aus­stel­lung. Die his­to­ri­schen Kase­mat­ten in unmit­tel­ba­rer Nähe der alten Stadt­mau­er wur­den sozu­sa­gen „aus­ge­gra­ben“, um die­sen Schatz den Besu­chern zugäng­lich zu machen. Schon der Ein­gangs­be­reich in der Bahn­gas­se zieht alle Bli­cke auf sich. Im Inne­ren erwar­tet die Besu­cher dann nicht nur altes Gemäu­er, mul­ti­me­di­al in Sze­ne gesetzt, son­dern drei Schwer­punkt­be­rei­che, die mit moderns­ten Aus­stel­lungs­me­tho­den auf­be­rei­tet wur­den. Im ers­ten Raum erzäh­len über­di­men­sio­na­le Bücher von Wie­ner Neu­stadt und den Regionen. 

Rei­sen durch die Regionen

Wer neu­gie­rig ist, ist hier genau rich­tig, denn die Schau ist so kon­zi­piert, dass man sei­ne eige­ne Rei­se selbst gestal­ten kann. Über­all gibt es etwas zu ent­de­cken, Fern­roh­re, Guck­lö­cher, ver­steck­te Schub­la­den und vie­les mehr machen den Auf­ent­halt zu einem Abenteuer. 

Wei­ter geht es in Rich­tung Mobi­li­tät. In einem wei­te­ren Bereich wid­met sich die Aus­stel­lung allen mög­li­chen Fort­be­we­gungs­mit­teln. Vom Fuß­marsch bis zum Flug­zeug und alles dazwi­schen. Der drit­te Bereich wid­met sich schließ­lich der Zukunft der Mobi­li­tät, und ein Raum, der wie ein Raum­schiff anmu­tet, ent­führt in unend­li­che Weiten.

Viel mehr, als man bei einem ein­zi­gen Besuch erfas­sen kann. Und den­noch war­tet noch viel mehr. Das ehe­ma­li­ge Klos­ter St. Peter an der Sperr wur­de völ­lig umge­baut und neu gestal­tet. Rie­si­ge Glas­fron­ten erlau­ben den Blick nach innen und nach außen. Das war auch das Ziel, das Muse­um zu öff­nen – auch optisch. Künf­tig sol­len am Platz davor auch Ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den. Im Inne­ren erzählt die Schau von der wech­sel­vol­len Geschich­te Wie­ner Neu­stadts, immer mit Blick auf die Bedeu­tung für das Welt­ge­sche­hen. Von Kai­ser Fried­rich über Kai­ser Maxi­mi­li­an bis zu Fer­di­nand Por­sche haben hier vie­le Men­schen ihre Spu­ren hin­ter­las­sen, die anhand von unzäh­li­gen Expo­na­ten, Illus­tra­tio­nen, Doku­men­ten und Fil­men doku­men­tiert wer­den. Auch das his­to­ri­sche Kir­chen­schiff wur­de begeh­bar gemacht.

Zusätz­lich zu den bei­den Aus­stel­lungs­or­ten haben sich auch die Koope­ra­ti­ons­part­ner, die The­re­sia­ni­sche Mili­tär­aka­de­mie und das Neu­klos­ter, für das Publi­kum geöff­net. Und das soll auch nach der Lan­des­aus­stel­lung so bleiben.

Gemein­sa­me Ent­wick­lung

„Das Beson­de­re an die­ser Lan­des­aus­stel­lung ist das Mit­ein­an­der von Stadt, Regi­on, Koope­ra­ti­ons­part­nern und der Bevöl­ke­rung“, so Bür­ger­meis­ter Klaus Schnee­ber­ger bei der Eröff­nungs­fei­er. So habe man die Wie­ner Neu­städ­ter lau­fend in die Ent­wick­lun­gen ein­be­zo­gen, Ideen gesam­melt und so sicher­ge­stellt, dass auch nach der Lan­des­aus­stel­lung das Vor­han­de­ne genutzt wird.

33 Mil­lio­nen Euro wur­den in das Pro­jekt inves­tiert. Dar­über hin­aus hat etwa die Reno­vie­rung der Kase­mat­ten auch für die For­schung eine enor­me Bedeu­tung. 30.500 m3 Erde wur­den beim Bau weg­ge­führt. Die Archäo­lo­gen, die sich mona­te­lang mit dem Gelän­de befasst haben, konn­ten am Ende 130 Bana­nen­kar­tons vol­ler Fun­de abtransportieren.

Aber auch in den umlie­gen­den Regio­nen ist in den letz­ten Mona­ten viel pas­siert, um den Besu­chern ein attrak­ti­ves Begleit­pro­gramm zu bie­ten. Was das ist, wur­de bei der Eröff­nung in einem Image­film präsentiert.

Für die Buck­li­ge Welt fass­te die Brom­ber­ge­rin Mar­ti­na Piri­bau­er die Beson­der­hei­ten zusam­men. Und sie sprach eine „War­nung“ aus: „Wer kommt, wird kom­men, um zu blei­ben und um wiederzukommen!“

Fotos (4): Kersch­bau­mer,  (11): Rehberger