Von links: Vizebgm. Peter Liebentritt, Bgm. Michaela Walla, Heinrich Grünwald (Wildbach- und Lawinenverbauung), Bezirkshauptfrau Alexandra Grabner-Fritz, Jürgen Friesenbichler (Gebietsbauamt, Abt. Wasserrecht) und Walter Ströbl (NÖ Regional GmbH) / Foto: Rehberger

Im Juni 2018 verwandelte ein heftiges Unwetter die Gemeinde Warth sowie die Ortsteile Haßbach und Kirchau in ein Katastrophengebiet. Damit das nicht mehr passiert, soll ein Hochwasserschutz-Projekt umgesetzt werden. Dabei setzt man auf die Erfahrungen der Bürger.

Bereits im Jahr 2015 wurde die sogenannte Haßbachtalstudie erstellt, Hochwasserrückhaltemaßnahmen, die die Gemeinde Warth und ihre Ortsteile vor den Wassermassen durch den Haßbach und seine Zuflüsse schützen sollen. Durch die massiven Überschwemmungen und Zerstörungen, die das Unwetter im letzten Jahr angerichtet hat, kommt nun eine neue Dynamik in die Sache. 

Das Projekt von 2015 wurde überarbeitet, und ein neues Grobkonzept wurde vorgestellt. Nun laufen „runde Tische“ in der Gemeinde, um die Bevölkerung einzubinden. Anfang Mai fand ein solcher in Kirchau statt. Mit dabei neben Bürgermeisterin Michaela Walla war auch Bezirkshauptfrau Alexandra Grabner-Fritz – und viele betroffene Bürger.

Heinrich Grünwald von der Wildbach- und Lawinenverbauung präsentierte den aktuellen Stand des Projekts. Insgesamt vier große Rückhaltebecken sind geplant. Das ist aber noch längst nicht alles. So müsse man für einen effektiven Hochwasserschutz auch die Zuflüsse, etwa Mantelgraben, Felbergraben oder Laaergraben, beachten. Konkret geht es darum, wie die Bächlein abzusichern sind, damit sie im Falle eines Falles die Hochwassergefahr nicht zusätzlich verschlimmern. Dabei zählen die Experten auf die Beobachtungen der Menschen, die hier leben. Und die meldeten sich zahlreich zu Wort. Sie berichteten, wo Gefahrenstellen lauern, wo besonders viel Geschiebe und Wildholz den Bachlauf verstopfen und welche Maßnahmen sie sich wünschen würden. Alle Fragen und Anregungen wurden aufgenommen und sollen nun in das Projekt einfließen. Rund 10 Millionen Euro werden die Sicherheitsmaßnahmen kosten, knapp ein Drittel muss die Gemeinde zahlen. Und da sind die Grundstücksablösen noch nicht inbegriffen. Die Notwendigkeit der Maßnahmen sind dennoch unbestritten, denn, so Grünwald: „Das Hochwasserereignis im letzten Jahr fiel nicht einmal in die Kategorie 30-jährliches Hochwasser. Da kann noch wesentlich mehr kommen. Das Projekt ist auf den Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser ausgerichtet.“