Dieser Mai wird nach dem Regen der Bezeichnung Wonnemonat wirklich gerecht – alles sprießt und blüht, die Luft wird lau, und es zieht uns hinaus in den Garten. Aber leider macht nicht alles wirklich Freude:

Der Buchsbaumzünsler hat wieder Saison! In den ersten Buchspflanzen zeigen sich die Gespinste, aus denen zeitnah Raupen schlüpfen. Sie sind unendlich gefräßig und können selbst alten Pflanzen den Garaus machen. Ein starker Rückschnitt hilft kurzfristig, wobei der neue Befall nicht lange auf sich warten lässt. Bis zu 5-mal pro Saison schwärmt der Buchsbaumzünsler, ein hübscher, nachtfalterähnlicher Kleinschmetterling. Er tritt gern in kleinen Schwärmen auf. Ohne Bekämpfungsmaßnahmen haben die Buchspflanzen keine Chance, weil unsere heimische Vogelwelt die Raupen kaum annimmt. Sie sind bitter und leicht giftig. Am ehesten werden sie von Meisen gefressen. Wer also im Winter Meisenringe und Fettfutter großzügig angeboten hat, hat jetzt einen Vorteil.

Eine effektive und schonende Maßnahme sind regelmäßige Spritzungen mit dem Bio-Mittel XenTari®. Das ist ein biologisches Insektizid auf Basis von Bacillus thuringiensis. Die Raupen fressen die mit XenTari® behandelten Blätter und nehmen dabei die Bakterien und Protoxin-Kristalle auf. Danach sterben sie innerhalb weniger Tage. Aber: Will man seine Buchse im Garten erhalten, muss man sich auf 5-mal spritzen in der warmen Saison einstellen. 

Wem das zu mühsam ist, der sollte seine Buchserl einfach ausgraben und verbrennen. Gute Ersatzpflanzen sind verschiedene Sorten der Pflanze Euonymus japonica. Die kleinblättrigen Stechpalmen (Ilex), die als Buchsersatz gern angeboten werden, sind in unserem Klima leider nur bedingt winterhart. Sehr schön in kugeliger Form wächst auch Sedum telephium, die Herbst-Fetthenne. Zudem blüht sie herrlich und dient im Herbst als Bienenweide. 

Wichtig ist im Mai vor allem die Bekämpfung der Beikräuter. Wer jetzt richtig streng ist mit den störenden Kräutern und danach die Beetflächen gut mulcht, hat über den ganzen Sommer gepflegte Flächen. Als Abdeckmaterial für Blütenstauden und Rosen hat sich Grasschnitt bestens bewährt. Wer einen Mähroboter einsetzt oder den Grasschnitt im Gemüsegarten aufbraucht, ist mit „Toresa“, einer Holzfaser aus heimischen Holzabfällen, gut beraten. Dunkelbraun und feinbröselig schützt es den Boden, ohne Gerbsäure (wie bei Rindenmulch) abzugeben. Im ersten Jahr meiden Schnecken die Flächen. Die im Handel erhältliche Holzfaser verrottet sehr langsam und wird von allen Pflanzen gut vertragen.

Ja, ein bisschen muss man schon um das „grüne Paradies“ kämpfen, oder man sieht es sportlich, denn Gartenarbeit ist ja bekanntlich sehr gesund! Wenn man frischen Salat aus dem Hochbeet holt, sich an den ersten Erdbeeren erfreut oder einfach im Anblick der blühenden Pfingstrosen versinkt, ist die harte Arbeit auch schon wieder fast vergessen. 

Ich wünsche Ihnen taufrische Morgenstunden voll Vogelgezwitscher, sonnenwarme Mittagsstunden unter blühenden Obstbäumen und entspannte Abendstunden rund um die Feuerschale!

Herzlichst
Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner