Johann Katz­gra­ber aus Edlitz mit sei­nem Ein­satz­hund „Cliff“, einem Bel­gi­schen Schä­fer / Foto: Egerer

Ein Leben ohne sei­ne gelieb­ten Vier­bei­ner kann sich Johann Katz­gra­ber aus Edlitz gar nicht vor­stel­len. Er ist nicht nur Staf­fel­kom­man­dant der Rot-Kreuz­Such­hun­de in Baden, son­dern auch aus­ge­bil­de­ter Hun­de­füh­rer und selbst­stän­di­ger Trai­ner beim ÖKV. Mit einem sei­ner Hun­de wur­de er sogar Mann­schafts­welt­meis­ter in Slowenien.

Auf­ge­wach­sen ist Johann Katz­gra­ber auf einem Bau­ern­hof, von Tie­ren umge­ben. In sei­ner Frau fand er eben­falls eine Hun­de­lieb­ha­be­rin. 1987 hol­te er sich sei­nen ers­ten deut­schen Schä­fer­hund ins Haus, 1989 begann er beim Roten Kreuz Aspang als Hun­de­füh­rer. „Ich habe neben der Begleit­hun­de­prü­fung auch inter­na­tio­na­le Prü­fun­gen mit den Hun­den gemacht“, erzählt Katz­gra­ber. „Ein­satz­über­prü­fung für Flä­che, Trüm­mer und Lawi­nen sowie Ori­en­tie­rung. Dazu kom­men noch die Trai­nings­kur­se für Auslandseinsätze.“

Die­se lie­gen zwar schon eini­ge Jah­re zurück, doch ver­ges­sen wird der Hun­de­freund die­se nie. Damals hat­te er den bel­gi­schen Schä­fer­hund „Igor“. In der Tür­kei hat­te er 1999 gleich zwei­mal einen Aus­lands­ein­satz nach ver­hee­ren­den Erd­be­ben. „Damals waren wir sehr erfolg­reich und konn­ten 32 Per­so­nen lebend ber­gen“, erin­nert sich Katzgraber. 

Mit „Igor“ hol­te er gleich meh­re­re Titel: Mann­schafts­welt­meis­ter in Slo­we­ni­en, unga­ri­scher Staats­meis­ter und tsche­chi­scher Vize­staats­meis­ter für die Flä­che (Suche von Ver­miss­ten im Gelände).

Selbst­stän­di­ger Trainer

Auch in sei­ner Pen­si­on dreht sich alles um die Hun­de. „Ich bin Obfrau­stell­ver­tre­ter beim öster­rei­schi­schen Hun­de­sport­ver­band in Krum­bach. Ich bil­de dort auch Lis­ten­hun­de aus. Vier Stun­den Theo­rie und min­des­tens sechs Stun­den Pra­xis sind mit dem Hun­de­hal­ter samt Hund dafür vor­ge­se­hen. „Es wäre wün­schens­wert, wenn alle Hun­de­hal­ter so einen Kurs besu­chen wür­den. Immer sind es die Hun­de­hal­ter, die Unter­wei­sung brau­chen, der Hund kann nichts dafür“, so Katzgraber.

Pri­vat hat er neben sei­nen vie­len Aus­bil­dun­gen beim Roten Kreuz auch die Prü­fung für den staat­lich geprüf­ten hoch­al­pi­nen Lehr­wart abge­legt. „Mein jet­zi­gen Schä­fer „Cliff“ ist zwar mit Anfang die­ses Jah­res mit 12 Jah­ren in Pen­si­on gegan­gen, aber auch er konn­te Hub­schrau­ber­flü­ge mit­ma­chen, sich absei­len und wur­de 2011 Vize­staats­meis­ter für die Flä­che“, ist Katz­gra­ber stolz. 

30 Ein­sät­ze pro Jahr

„Wir trai­nie­ren mit der Hun­de­staf­fel stän­dig, denn man muss mit den Tie­ren immer am neu­es­ten Stand sein, denn es könn­te jeder­zeit etwas pas­sie­ren und man wird zum Ein­satz geru­fen. Dann muss alles Gelern­te sit­zen“, weiß Katz­gra­ber. Zwei­mal pro Woche wird mit den Hun­den gear­bei­tet. „Es kom­men auch vie­le aus­län­di­sche Staf­feln zu uns, um zu tai­nie­ren“, erzählt der Hun­de­fan. „Wir hat­ten schon eine marok­ka­ni­sche, eine japa­ni­sche, eine süd­ame­ri­ka­ni­sche und koria­ne Staf­fel da, die wir für Erd­be­ben­ein­sät­ze trainierten.“

Ein Leben ohne Hun­de kann sich Katz­gra­ber, der ger­ne in die Ber­ge geht, über­haupt nicht vor­stel­len. „Da wür­de in mei­nem Leben etwas fehlen.“