Foto: Schmidt

Drei Fami­li­en, drei Steyr-Bus­se, zehn Mona­te, rund 20 Län­der und etwa 50.000 Kilo­me­ter – das sind die Zah­len zu einem Vor­ha­ben, das sich für vie­le unglaub­lich anhört. Mit Kind und Kegel machen sich die Brü­der Domi­nik und Cle­mens Tren­ker mit ihren Fami­li­en und dem befreun­de­ten Paar Mar­le­ne Frei und Tho­mas Ruepp aus Vor­arl­berg auf nach Chi­na – und zwar auf dem Landweg. 

„Die Idee dazu ist schon ganz lan­ge in uns gereift“, erzählt Lisa Neme­th, die Part­ne­rin von Domi­nik Tren­ker. „Es ist immer so ein biss­chen Fern­weh dabei gewe­sen“, muss die drei­fa­che Mut­ter schmun­zeln. Der Traum von der Welt­rei­se sei es gewe­sen, schil­dern die Tren­kers – jetzt wird aus dem Traum „und aus ein biss­chen Leicht­sinn“ zumin­dest eine Rei­se um die hal­be Welt. Inklu­si­ve ganz viel Fami­li­en­zeit. „Wir wer­den immer gefragt: ‚Was? Und die Kin­der nehmt ihr mit?‘“, müs­sen Vere­na Tren­ker und Lisa Neme­th lachen. „Natür­lich neh­men wir sie mit – wir kön­nen sie ja nicht allein zurücklassen.“ 

Rei­se-Bus­se

Als fahr­ba­rer Unter­satz die­nen den Aben­teu­rern drei Steyr-Bus­se, die in den letz­ten Mona­ten inten­siv her­ge­rich­tet und an die Bedürf­nis­se der Rei­se ange­passt wur­den. Des­halb fand heu­er auch das sehr belieb­te „Sound in da Pampa“-Festival nicht statt.  „Es geht sich zeit­lich anfoch ned aus“, ließ das Team sei­ne Fans wis­sen. Immer­hin hat­ten Cle­mens und sei­ne Frau Vere­na ja auch noch ihre Hoch­zeit zu pla­nen, die im Juni gefei­ert wur­de. Immer wenn es die Zeit zuließ, wur­de an den Bus­sen gewerkt. Die­se Neu­ge­stal­tung gleicht dabei an sich schon einem Aben­teu­er. Der Bus von Cle­mens und Vere­na, ein Steyr-Ika­rus, ist Bau­jahr 1974. Bevor er nach Gra­met­schlag kam, war er schon ein Wohn­bus, die Däm­mung und das Inven­tar waren aber von der Zeit gezeich­net. Der Bus von Domi­nik und Lisa, ein ehe­ma­li­ger Fern­mel­de­bus, ist Bau­jahr 1989 und mit 12 Metern der größ­te im Gespann. Die Strom­ver­sor­gung auf der Rei­se wird übri­gens durch etli­che Solar­pa­nele auf den Dächern der Bus­se gesichert. 

Ein gro­ßer Teil der Vor­be­rei­tung sei auch mit sehr viel Büro­kra­tie ver­bun­den gewe­sen, schil­dern die Fami­li­en: „Da kommt man erst drauf, dass das mit der Rei­se­frei­heit in der EU eigent­lich super ist.“ Die Visa zu bekom­men sei nicht immer so ein­fach gewe­sen, von einer Bot­schaft wur­de zur nächs­ten gepil­gert, teil­wei­se auch über Agen­tu­ren gearbeitet. 

Über die Mon­go­lei nach Chi­na

So inten­siv die Vor­be­rei­tung auf die Rei­se auch war, die­ser Tage geht es los. Zunächst soll es in den Nor­den der EU gehen, über Lett­land nach Russ­land, wei­ter in die Mon­go­lei bis nach Chi­na. Zurück wird es ab Mit­te April unter ande­rem über Tibet, Kir­gi­stan, Geor­gi­en, die Tür­kei und den euro­päi­schen Süden gehen. 

Ins­ge­samt wol­len die Fami­li­en 37 Tage in Chi­na ver­brin­gen. Das „Land des Lächelns“ dür­fen sie aller­dings nur mit Gui­de durch­que­ren. Der Bote aus der Buck­li­gen Welt wird die Fami­li­en auf ihrer zehn­mo­na­ti­gen Rei­se beglei­ten und regel­mä­ßig über das Aben­teu­er berichten.

Fotos: Tren­ker

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Gra­fik: Scherz-Kogelbauer