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Die schlimmste Hitze liegt hinter uns und es lässt sich nicht mehr leugnen: es „herbstelt“ schon ein bisschen! Im Wald blüht der blitzblaue Herbstenzian, und die Erntezeit beginnt! Vorausgesetzt, man hat auch gesät …

Gemüsegärten sind rar geworden. Wozu auch, wenn Gemüse in jedem Supermarkt das ganze Jahr über billig zu haben ist. Es gibt allerdings gute Argumente für den eigenen Gemüsegarten! Die Frische ist besonders bei Blattgemüse, wie Salat, Mangold und Spinat nicht zu überbieten. Der Geschmack der Handelssorten lässt oft zu wünschen übrig. Um Transport und Lagerung gut zu überstehen, werden Sorten ausgewählt, die lange gut aussehen – aber eben nicht immer so gut schmecken. Und zu guter Letzt – die Arbeit im Gemüsegarten macht Spaß, und die Freude, mit dem eigenen Gemüse zu kochen, kommt dann noch dazu!

Planung ist alles

Wichtig ist, den Gemüsegarten gut zu planen. Wir wollen ja in kurzer Zeit mit wenig Mühe viel ernten. Der Platz soll vollsonnig und windgeschützt sein. Durch eine kleine Hecke aus Beerensträuchern rundum wird das Kleinklima verbessert. Eine Pflanzung aus verschiedenen Kräutern und Blumen lockt Insekten an. Das fördert die Befruchtung und stärkt das biologische Gleichgewicht. 

In der Praxis hat sich eine Aufteilung von 1/3 Hochbeete für Salate und wärmeliebende Gemüsesorten wie Paprika und Tomaten bewährt. 2/3 leicht erhöhte Beete reichen für die stark wachsenden Pflanzen wie Zucchini, Kürbis und Kohlgewächse. Bei Beeten, die ganz am Boden angelegt werden, verderben Schnecken und das seitlich eindringende Unkraut sehr oft die Freude am Garteln. 

Ein Gemüsegarten braucht eine Wasserstelle. Das können auch Fässer sein, die mit dem Schlauch gefüllt werden, wenn kein Regenwasser zur Verfügung steht. Gemüse mag warmes, weiches Wasser. Kleinwerkzeug muss in greifbarer Nähe sein, der Kompost nicht zu weit weg. 

Start im Herbst

Die beste Zeit, einen Gemüsegarten anzulegen, ist der Herbst. Ich habe über viele Jahre gute Erfahrungen mit Hochbeeten aus Tuffstein-Ziegel gemacht. Das Material ist langlebig und speichert Wärme. Entscheidet man sich für Holz, sollte man mindestens 5 cm starke Lärchenpfosten verwenden, alles andere fault zu schnell ab. Ganz wichtig ist, die Hochbeete mit feinem Maschengitter von unten gegen Wühlmäuse zu schützen! Befüllt wird mit grober Erde im unteren Bereich und feiner, humusreicher Erde in den oberen 30 cm. Laub, Äste und Grasschnitt gehören nicht ins Hochbeet – auch wenn es in vielen Gartenbüchern so beschrieben wird. Sie würden unter Luftabschluss zu wertlosem Rohhumus verrotten, und man hat Ärger mit den jährlichen Setzungen.

Nehmen Sie sich Zeit, und suchen Sie in Ihrem Garten ein feines, warmes Plätzchen für Ihren Gemüsegarten. Jeder Quadratmeter ist ein Schritt in die richtige Richtung – zu  mehr Geschmack, mehr Gesundheit und einer verbesserten Ökobilanz.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Planen!

Ihre Gärtnermeisterin