Andrea Kirchmayer mit einem Teil ihrer Bienen / Foto: David Lechner

Imkern liegt im Trend – immer mehr Menschen holen sich Bienenvölker als „Haustiere“. Um die Imker bei ihrer Arbeit zu unterstützen und sie miteinander zu vernetzen, haben Andrea Kirchmayer und David Lechner aus Bad Schönau eine im deutschsprachigen Raum einzigartige Bienen-App entwickelt.

Vor fünf Jahren zogen die Produktmanagerin und der IT-Experte von Wien nach Bad Schönau. Genauer gesagt in den Ortsteil Almen, hoch oben mit herrlichem Ausblick und Natur so weit das Auge reicht. „Ich bin sehr naturverbunden und ständig im Wald unterwegs. Im ersten Jahr, als wir hierhergezogen sind, ist mir aufgefallen, dass man fast keine Bienen sieht“, so Kirchmayer. Ein Umstand, den sie ändern wollte. Sie besuchte den Imkerverein-Treff in Hochneukirchen und machte sich schlau. „Es war ganz toll, wie viel Unterstützung wir von allen bekommen haben. Also haben wir uns getraut, unsere eigenen Bienen zu halten“, erinnert sie sich an die Anfänge. Sie besuchte die Imkerschule an der LFS Warth und legte sich im letzten Jahr das erste eigene Bienenvolk zu. Heute beherbergen die beiden zwölf Bienenvölker, die weit mehr als ein Hobby sind, denn ihnen geht es nicht nur um die Honiggewinnung, sondern darum, für sich und andere herauszufinden, wie es den Bienen am besten geht und wie man sie am effektivsten vor Parasitenbefall schützt. So wurde nach einer Möglichkeit gesucht, die Aufzeichnungen über ihre Erkenntnisse möglichst praktisch zu führen und mit anderen zu teilen. „Es gibt einiges am Markt, in der Praxis hat sich davon aber nichts bewährt“, so Kirchmayer. 

Ausgezeichnete Idee

Also starteten sie ihr eigenes Projekt einer Bienen-App. Im ersten Schritt dient „SuperBee“ der Vereinfachung der Aufzeichnungen der Arbeitsschritte inklusive übersichtlicher Terminplanung. Die einzelnen Bienenvölker werden grafisch dargestellt, und ihr Zustand kann jederzeit über das Smartphone abgerufen werden. Die Imker können aber auch Daten freigeben und untereinander austauschen, etwa, um die Schädlingsbehandlung von Bienenvölkern in der Umgebung abzustimmen oder um die Honigleistung zu vergleichen. Die App richtet sich in erster Linie an Hobby- oder Jungimker, die sich so besser austauschen können. Für diese Idee wurden die beiden heuer mit dem riz up GENIUS Ideen- und Gründerpreis ausgezeichnet und ins Portfolio des Accent Gründerservice aufgenommen – als erstes Projekt aus der Buckligen Welt.