The­re­sia Wall­ner (Mut­ter von Ras­si) mit Ali-Kuli
Agala­rov (re.) / Foto: Samm­lung Fam. Rassi

Die Spu­ren­su­che eines spa­ni­schen Arz­tes nach sei­nen Wur­zeln führ­te ihn im Okto­ber nach Katzelsdorf.

Chris­ti­ne Ras­sis Halb­bru­der Alfred Wall­ner war ein Besat­zungs­kind. Er wur­de 1946 als Sohn einer Kat­zels­dor­fe­rin und eines höher­ran­gi­gen Sowjet­sol­da­ten gebo­ren – Alfred Wall­ner war ein soge­nann­tes „Rus­sen­kind“. Der Sowjet­sol­dat Ali-Kuli Agala­rov ging am Ende der Besat­zungs­zeit 1955 zurück in sei­ne Hei­mat Aser­bai­dschan und grün­de­te dort eine eige­ne Fami­lie. Die­ser Fami­lie ent­stammt der Medi­zi­ner Azer Agala­rov, der der­zeit in Spa­ni­en lebt. Azer Agala­rov wuss­te immer, dass sein Vater als Sol­dat in Öster­reich sta­tio­niert war und mit einer Öster­rei­che­rin einen Sohn hat­te.
Der Medi­zi­ner mach­te sich auf die Suche nach sei­nem Halb­bru­der in Öster­reich. Mit­hil­fe von Freun­den und deren inter­na­tio­na­len Ver­bin­dun­gen führ­te ihn sei­ne Spu­ren­su­che schließ­lich nach Kat­zels­dorf. Chris­ti­an Mader, der Obmann des Ver­eins „Öster­reich fin­det euch“, sowie Eleo­no­re Dupuis, Spre­che­rin einer losen Ver­ei­ni­gung der rus­si­schen Besat­zungs­kin­der in Öster­reich, infor­mier­ten His­to­ri­ker Johann Hagen­ho­fer über die Spu­ren­su­che Azer Agala­rovs.
Der enga­gier­te His­to­ri­ker aus Hoch­wol­kers­dorf setz­te sich mit Ex-Bür­ger­meis­te­rin Han­ne­lo­re Hand­ler-Wol­tran aus Kat­zels­dorf in Ver­bin­dung. Sie begann zu recher­chie­ren und stieß nach weni­gen Tagen auf die Kat­zels­dor­fe­rin Chris­ti­ne Ras­si. Deren Halb­bru­der Alfred Wall­ner ist bereits 1981 ver­stor­ben, hin­ter­ließ aber einen Sohn und eine Toch­ter. Die bei­den könn­ten durch­aus mit Azer Agala­rov bluts­ver­wandt sein und haben sich nach einem Besuch Azer Agala­rovs in Öster­reich einem DNA-Test unter­zo­gen. Nun wird mit gro­ßer Span­nung auf die Ergeb­nis­se des Tests gewar­tet. Chris­ti­ne Ras­si ver­bin­det mit Azer Agala­rov mitt­ler­wei­le so etwas wie eine Freund­schaft, und man ent­deck­te nach einem Besuch des Medi­zi­ners im Okto­ber in Kat­zels­dorf vie­le Gemein­sam­kei­ten. Und eines haben die bei­den bereits jetzt beschlos­sen: Soll­te der DNA-Test kein Ver­wandt­schafts­ver­hält­nis erge­ben, so wird man in Ver­bin­dung blei­ben – höchs­te Zeit, 75 Jah­re nach Kriegsende!