Foto: Donhauser

Karl Donhauser ist ein passionierter Wandersmann. Der Kirchberger Wirt marschierte von 2006 bis 2010 in fünf Etappen durch Österreich, die Schweiz, Frankreich und Spanien bis Santiago de Compostella und weiter zum Kap Finisterre – das „Ende“ der Erde. Nun hat er bereits zwei Etappen des „Camino del Norte“ hinter sich. Bis zu 40 Tageskilometer legt der wandernde Wirt dabei zurück.

Dabei machte ihm die erste Etappe wettermäßig schwer zu schaffen. 485 Kilometer in 21 Gehtagen, von Lourdes über Oloron-Sainte-Marie auf dem Aragonesischen Jakobsweg über die Pyrenäen auf den Col du Somport und weiter nach Pamplona und Irun an die Küste. Schnee und Kälte begleiteten ihn durch Frankreich. Ein schmerzendes Sprunggelenk zwang ihn zu einer zweitägigen Pause.

Dafür war ihm bei der zweiten Etappe der Wettergott gnädig. „Da hatte ich nur einen Regentag von Bilbao nach Oviedo, immer an der Küste entlang“, schwärmt der Wandersmann von den Natureindrücken.

Auf dieser Etappe galt es in 12 Gehtagen 380 Kilometer zu absolvieren, also an die 30 Tageskilometer. „Mit der Langsamkeit des Gehens lernt man Land und Leute einfach besser kennen“, so Donhauser über seine Motivation, immer wieder die Wanderstöcke in die Hand zu nehmen und loszustarten. „Für mich ist das der perfekte Ausgleich zum Wirten-Dasein.“

Übernachtet hat er meist in Pilgerherbergen oder kleinen Pensionen. „Das Problem war nur, dass viele Herbergen Anfang April noch gar nicht offen waren. Am „Camino del Norte“ gibt es außerdem nicht so viele Herbergen wie auf dem gängigen Jakobsweg.“

Ankunft im Heiligen Jahr

Jetzt fehlt dem wanderlustigen Wirt noch die letzte Etappe. Entweder möchte er ihn über den „Camino Primitivo“, den ältesten Pilgerweg bewältigen – dieser beinhaltet allerdings jeden Tag 1.200 Höhenmeter im Auf- und Abstieg – oder er wandert etwas gemütlicher über den Küstenweg weiter.

„Ich möchte jedenfalls wieder in einem Heiligen Jahr in Santiago ankommen, so wie 2010. Wenn der Jakobstag auf einen Sonntag fällt, dann spricht man von einem heiligen Jahr“, klärt der Wirt auf. 2021 ist es wieder soweit. Dann möchte Donhauser die letzte Etappe bewältigen. Buen Camino!