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Im Gar­ten ist jetzt wirk­lich viel zu tun: Wer noch kei­ne Gele­gen­heit hat­te, die Rasen­flä­chen zu pfle­gen, soll­te jetzt wirk­lich bald mit dem Fächer­be­sen abkeh­ren. Die Ver­fil­zun­gen des Win­ters wer­den damit ent­fernt und die fri­schen, noch zar­ten Grä­ser kön­nen sich schnel­ler ent­wi­ckeln. Die ers­te sanf­te Dün­ger­ga­be mit einem bio­lo­gi­schen Lang­zeit­dün­ger kann gleich­mä­ßig auf­ge­bracht wer­den. Sobald ein biss­chen Nie­der­schlag kommt, treibt der Rasen an, wodurch ein zu star­kes Auf­kom­men von Wild­kräu­tern ver­hin­dert wird.

Im Gemü­se­gar­ten geht es so rich­tig los: Karot­ten, Radies­chen, Spi­nat, Man­gold und Feld­sa­lat kön­nen direkt in die Bee­te gesät wer­den. Die schüt­zen­de Laub- und Gras­schnitt­hau­be wird zuvor ent­fernt und darf auf dem Kom­post­hau­fen wei­ter ver­rot­ten. Die gut geschütz­ten Boden­or­ga­nis­men haben einen locke­ren, fein­krü­me­li­gen Boden vor­be­rei­tet, der jetzt nur mehr mit der Grab­ga­bel in der Tie­fe sanft gelo­ckert wer­den muss. Unter einem ein­fa­chen Früh­beet kann man schon Salat und Kohl­ra­bi auspflanzen. 

Viel­leicht ist es klug, eine Erwei­te­rung der Gemü­se­bee­te zu pla­nen, zeigt uns die der­zei­ti­ge Kri­se doch, wie wert­voll eige­ne Res­sour­cen sind. Bei der Erwei­te­rung mei­nes Gemü­se­gar­tens hat mir der flei­ßi­ge Maul­wurf heu­er sehr gehol­fen: Ich konn­te zwei Hoch­bee­te mit der unkraut­frei­en Erde der Maul­wurf­hau­fen voll­stän­dig auf­fül­len. Seit­dem hat sich mein Ver­hält­nis zum „Feind schö­ner Rasen­flä­chen“ gewan­delt – ich freu mich über jeden neu­en Hau­fen, den das flei­ßi­ge Tier­chen für mich vor­be­rei­tet! In den Gar­ten­tei­chen planscht das pral­le Leben. Wem es etwa im Schwimm­teich zu viel der Mit­be­woh­ner wird, kann den Laich vor­sich­tig abfi­schen und in natur­na­he Tei­che oder Tüm­pel brin­gen. Im Bach kön­nen die Eier nicht über­le­ben, sie brau­chen für ihre Ent­wick­lung unbe­dingt ste­hen­de, ruhi­ge Gewässer.

Die Pflanz­zeit beginnt! Bee­ren­sträu­cher, Hecken­pflan­zen, Obst­bäu­me und Nadel­ge­höl­ze soll­ten bis Ende April aus­ge­pflanzt wer­den. Pflan­zen im Con­tai­ner kann man zwar das gan­ze Jahr über aus­pflan­zen – jetzt wach­sen sie aber am bes­ten an und die Gieß­pfle­ge ist weni­ger Auf­wand. Viel­leicht ist es auch klug, ver­mehrt Bee­ren­sträu­cher und Obst­bäu­me zu pflan­zen. Selbst wenn wir dann doch kei­ne Zeit für die Ern­te haben, weil die Welt sich wie­der schnel­ler dreht, so freut sich auf jeden Fall die Tier­welt über das zusätz­li­che Nahrungsangebot. 

Die der­zei­ti­ge Kri­se hat uns alle tief berührt. Schön wäre es, wenn sich dar­aus lang­fris­tig eine Ver­än­de­rung unse­rer Wer­te erge­ben wür­de: höhe­re Wert­schät­zung der hei­mi­schen Lebens­mit­tel und derer Pro­du­zen­ten, bewuss­te Freu­de an der Gar­ten­ar­beit und ein Hauch von Pio­nier­geist der Selbst­ver­sor­ger. In unse­ren Gär­ten ist viel mög­lich, des­halb wer­de ich mich ab der nächs­ten Aus­ga­be dem The­ma „Gemü­se- und Beer­engar­ten – wie beginnt man eine Eigen­ver­sor­gung“ wid­men.
Bis dahin wün­sche ich Ihnen – trotz aller Begleit­um­stän­de – einen wun­der­schö­nen Früh­ling und viel Freu­de im Garten!

Herz­lichst,
Ihre Gärt­ner­meis­te­rin
Ger­lin­de Blauensteiner

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