Seit 25 Jahren pilgern die Zöberner unter fachkundiger Führung von FF-Kommandant Siegfried Faustmann und Erwin Plank als Sanitäter nach Mariazell. Beim Aufstieg auf die Mönichkirchner Schwaig um halb sechs Uhr morgens warten auf dem langen Weg teilweise schon alte Bekannte wie hier die „Stoanbachler Musi“. / Foto: Siegfried Faustmann

Ein Jubiläum feiert die Pilgertruppe aus Zöbern heuer: Seit 25 Jahren marschieren circa 25 Personen von Zöbern weg Richtung Mariazell, immer Mitte August. Obwohl manche nur eine Teilstrecke absolvieren und andere später dazustoßen, sind die Tageskilometer beachtlich. Die Wanderer haben ein Alter zwischen zehn und 78 Jahren.

„Als wir das erste Mal gegangen sind, waren wir sieben Männer und eine Frau“, erinnert sich der Organisator Siegfried Faustmann. „Da haben wir gescherzt, wir seien das Schneewittchen und die sieben Zwerge.“

Marathonstrecke

Am ersten Tag der alljährlichen Tour sind sage und schreibe 48 Kilometer zu bewältigen. „Wir starten um halb fünf in Zöbern mit dem Bus nach Mönichkirchen. Bei der Kirche wandern wir zuerst auf die Mönichkirchner Schwaig,
anschließend zuerst auf den Nieder- und dann auf den Hochwechsel. Hier gibt es eine Andacht und die erste Rast. Erst auf der Kranichberger Schwaig wird dann ordentlich gefrühstückt. Weiter geht es über den Feistritz- und den Pfaffensattel, über das Stuhleck zur Steinbachalm und dann von Auersbach Richtung Mürzzuschlag, wo das erste Mal genächtigt wird“, beschreibt Faustmann die Königsetappe. Immer mit dabei: sein langjähriger Kompagnon und „Sanitäter“ Erwin Plank. „Er verarztet diverse Blasen oder kleinere Verletzungen“, so Faustmann.

Wirtin wartet schon

Am zweiten Tag – dabei gilt es „nur“ 38 Kilometer zu bewältigen – startet man um fünf Uhr früh Richtung Mürzzuschlag, danach geht es zum Uraniwirt auf die Schneealm und weiter auf die Bodenalm, wo die Wirtin schon mit einer herzhaften Jause auf die Pilgertruppe wartet. „Überhaupt gibt es schon viele Bekannte auf unserem Weg. So spielt auch die Stoanbachler Musi extra für uns auf, wenn wir kommen“, freut sich Faustmann. „Wir haben diese Streckenführung gewählt, weil die Panoramen so herrlich sind. Jedes Mal wieder ist diese Wanderung von Neuem ein Erlebnis für Jung und Alt“, ist sich der Feuerwehrkommandant sicher.

Pfarrer kommt mit Bus

Der Pfarrer kommt dann am letzten Tag mit einigen Wallfahrern per Bus nach, um die Messe zu halten.
Passiert ist in den 25 Jahren zum Glück noch nichts Ernstes, außer dass die Wanderer ein paar Mal in ein ordentliches Gewitter gekommen sind. „Natürlich gab es hie und da ein paar Stürze, die aber Gott sei Dank glimpflich ausgegangen sind“, ist Erwin Plank erleichtert. „Blasen hingegen gehören zum Wanderalltag. Manch einen trifft es besonders hart, da hängen nur mehr die Hautfetzen herunter. Doch dieser Mann, dem das gleich am zweiten Tag passiert ist, ist noch bis Mariazell gegangen“, meint Plank bewundernd.

Einmal mussten die Pilger nach der Messe als Starthilfe den Bus anschieben, damit er sie heimbringen konnte. „Ein anderes Mal gab es in Mürzzuschlag Hochwasser“, erinnert sich Faustmann. Ab und zu werden auch untereinander Streiche gespielt. „Einmal haben wir einem Freund Steine als Gegengewicht zum Schnaps in den Rucksack getan“, so Plank mit einem Schmunzeln.
Jedenfalls haben die Freunde noch lange nicht genug vom Mariazell-Wandern. „So lange es gesundheitlich möglich ist, werden wir unseren Brauch im August beibehalten“, sind sich die beiden einig.