Elisabeth Waglechner beim Finalkonzert im Großen Saal der Stiftung Mozarteum Salzburg / Foto: © Universität Mozarteum/Christian Schneider

Das Klavier ist ihr Leben, ihr Ehrgeiz ungebrochen. Die gebürtige Pittenerin Elisabeth Waglechner spielte sich in die Elite der Klassikwelt und gewann jüngst den mit 10.000 Euro dotierten internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg.

Ihr erfolgreicher Weg am Klavier begann im Alter von sieben Jahren in der Franz-Schubert-Regionalmusikschule. Schon damals bewies Elisabeth Waglechner ihr Talent, räumte in der Folge bei zahlreichen Wettbewerben ab und schaffte bereits im Alter von zwölf Jahren den Sprung in die Hochbegabtenklasse der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst. Nach ihrer Matura im Jahr 2014 inskribierte die heute 22-Jährige ebendort im Hauptfach Klavier als Konzertfach, wo sie bei Professor Stefan Vladar lernt.

Ihren Weg in die Musikelite bestreitet die junge Künstlerin mit viel Ehrgeiz, Leidenschaft und Konsequenz. Sechs bis acht Stunden pro Tag wird geübt, wobei Waglechner festhält: „Es geht darum, dass etwas weitergeht, und das kann zwei Stunden dauern, oder eben acht.“ Das sei für sie so wie für andere, in die Arbeit zu gehen, so die Pianistin.

„Wie im Spitzensport“

Der Erfolg gibt ihr recht. Im Studium kommt sie in Mindeststudienzeit voran und bei Wettbewerben räumt sie regelmäßig ab. So heimste sie bereits bei zahlreichen internationalen Bewerben Preise ein, wurde unter anderem auch schon in China prämiert. „Es ist wie Spitzensport – du musst die Leistung in der gefragten Zeit abrufen können“, so die Pianistin, die zu Jahresbeginn beim renommierten Mozartwettbewerb in Salzburg brillierte.

182 junge Talente aus 37 Nationen hatten sich für den Bewerb des Mozarteums angemeldet, 25 wurden schließlich zugelassen. Waglechner schlug sich bis ins Finale durch, wo sie unter anderen mit ihrer Interpretation des C-Dur-Konzerts, KV 467 von Mozart die internationale Fachjury überzeugte. Zusätzlich erhielt sie den Publikumspreis und den Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von Wolfgang A. Mozart, über den Waglechner sagt: „Er ist einer meiner Lieblingskomponisten.“

„Jeder sollte Musik machen“

In Salzburg siegte Waglechner vor der Südkoreanerin Su Yeon Kim und dem Japaner Yu Nitahara. Auch im Studium arbeitet die Pianistin mit vielen asiatisch-stämmigen Künstlern. Die Dominanz der Asiaten in der klassischen Musik erklärt sich die gebürtige Pittenerin so: „Sie haben eine andere Mentalität und Ausbildung.“ Vorankommen könne man nur durch Konsequenz, die Europäern im Vergleich zu Asiaten eher fehle.

Andererseits stecke hierzulande eine andere Art der Leidenschaft in der Musik. „Bei uns gibt es viel mehr Breitenmusik, dafür geht es weniger ganz nach oben“, meint Waglechner. Die breitenwirksame Ausbildung in Musikschulen, wie man sie auch in der Region kennt, sei etwa in Asien fremd. Die junge Pianistin betont allerdings: „Jeder sollte Musik machen. Es geht dabei in erster Linie nicht ums Auftreten. Musik trainiert das Gehirn.“

Sie selbst hofft, in Zukunft immer mehr Konzerte spielen zu können. „Das Optimum sind natürlich Konzerte, für die man engagiert wird“, so Waglechner. Dafür bleibt sie trotz Corona-Krise weiter dran. Auch wenn sie durch die Corona-Krise auf Auftrittsmöglichkeiten verzichten muss, trainiert sie konsequent weiter, denn als Künstlerin sei man „immer auf der Suche nach der Perfektion“.