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Der Sommer ist ins Land gezogen und wir verbringen viel Zeit im Freien. Eine große Bereicherung bei den Spaziergängen durch den Garten ist der Beerengarten. Die Anlage und Pflege ist eigentlich ganz einfach:

Erdbeeren:

Besonders pflegeleicht sind Wald- und Monatserdbeeren, die geschmacksintensiv und anspruchslos in fast jedem Gartenboden wachsen. Trockene Böschungen oder der Gehölzrand vor Hecken lassen sich im Nu in ein Walderdbeer-Paradies verwandeln. Die Garten- oder Ananaserdbeere ist großfruchtig, saftig-süß und eignet sich sowohl zum Frischverzehr als auch zum Einkochen. Sie liebt tiefgründigen, humosen Gartenboden mit ausreichend Nährstoffversorgung. Zu viel des Guten mag sie nicht – die Pflanzen werden sonst von Pilzkrankheiten geplagt.

Ribisel/Johannisbeeren:

Diese robusten mittelhohen Beerensträucher waren in der Nachkriegszeit in wohl jedem Garten zu finden. Nachdem sie damals hauptsächlich zur Herstellung von Saft und Marmeladen genutzt wurden, gerieten sie in Vergessenheit. Dabei können die kleinen säuerlichen Beeren auch zu vitaminreichen Desserts verarbeiten werden und gelten als wertvolle Zutat für Müsli. Ribisel (gelb, rot oder schwarz) stellen keinen hohen Anspruch an den Boden, ausreichend Sonne hebt den Zuckergehalt. Sie wurzeln sehr flach und vertragen Bodenbearbeitung schlecht. Bewährt hat sich eine Unterpflanzung aus kleinfruchtigen Erdbeeren.

Himbeeren:

Grundsätzlich sind sie anspruchslos, wenn genug Sonne vorhanden ist. Schwierig ist das Wuchsverhalten – sie wandern herum und sind schwer in ordentlichen Reihen zu halten. Eine Himbeerpflanzung wirkt immer ein wenig unordentlich und ist ins harmonische Gartenbild schwer zu integrieren. Im gut durchdachten Beerengarten ist es einfach: Hinter der geordneten halbhohen Hecke aus Ribisel- und Stachelbeeren kann sie an warmen, sonnigen Standorten vor sich hinwuchern und belohnt uns mit gesunden Beeren. Man unterscheidet Himbeeren, die am einjährigen Holz fruchten (Ernte im Herbst, starker Rückschnitt im Frühling), und solchen, die am besten auf zwei- bis dreijährigem Holz Beeren tragen. Hier werden nur die ältesten, abgestorbenen Triebe entfernt.

Gartenheidelbeeren:

In einer Region voller Waldheidelbeeren könnte man meinen, man brauche die Gartenheidelbeere nicht. Da sie sich im Geschmack aber stark unterscheiden, hat auch das zierliche halbhohe Gehölz eine Berechtigung im Beerengarten. Wie alle Beeren sehr gesund, zeichnet sich die Gartenheidelbeere durch ihre kupferne Herbstfärbung aus. Durch die Auspflanzung mehrerer Sträucher sichert man eine ausreichende Befruchtung. Gartenheidelbeeren fühlen sich auch in voller Sonne wohl, wenn der Boden feucht ist.
Stachel-, Honig-, Goji- oder Brombeeren finden hier leider keinen Platz mehr. Ich empfehle ein gutes Fachbuch zum Thema Beerengarten.

Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner