Besitzer Johannes Ungersböck mit seinem Enkel Rafael. / Foto : Egerer

Schon im Jahre 1981, damals noch milde belächelt, begann der Vater von Johannes Ungersböck aus Scheiblingkirchen mit der Zucht von Damwild. Diese ist bis heute eine regionale Marktnische geblieben. Inmitten herrlicher Natur, dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, tummeln sich heute an die 65 Tiere auf 3,8 Hektar Weidefläche samt Wald und Teich.

„Mein Vater begann als Pionier mit der Damwildzucht in unserer Region“, erinnert sich Johannes Ungersböck vom historischen Zottelhof. „Er hat eine Nische gesucht und gefunden, der Erfolg gibt uns mittlerweile recht“, freut sich Ungersböck, der seit 14 Jahren hauptberuflich an der LFS Warth tätig ist.

„Das Damwild ist durch die Römer nach Mitteleuropa gekommen und wurde früher an den Fürstenhöfen gehalten“, erzählt der Nebenerwerbslandwirt. „Diese Tierart wurde in Europa quasi immer im Gatter gehalten. Die Tiere sind nicht anfällig für Parasiten und auch nicht für Inzucht“, freut sich Ungersböck. Die Tiere werden einmal im Jahr entwurmt und bekommen ganzjährig selbst angebauten Schwarzhafer, Ackerbohnen und Salz als Zusatzkost. Alle zwei bis drei Jahre gesellt sich ein neuer Hirsch zur Herde. Damwild kann bis zu 35 Jahre alt werden. „Im Winter ist es lustig mitanzusehen, wenn sich die Tiere in einer Mulde einschneien lassen; dann siehst du nur Schneehügel. Ihr Fell ist also sehr dicht und wasserabweisend.“

Johannes Ungersböck sowie sein Sohn Jörg sind beide Jäger und haben alle Kurse absolviert, die sie dazu berechtigen, ihre Wildtiere selbst zu schießen. Auch ein Schlachtraum, der sämtlichen Vorschriften entspricht, ist vorhanden. Dass alles seine Ordnung hat, werde auch laufend kontrolliert.

Wilderer schlugen zu

Der Schock saß tief, als ein Hirsch erschossen in dem Gehege lag, der Zaun teilweise eingedrückt. „Seit damals haben wir Überwachungskameras“, so der Landwirt, dem seine Tiere und deren Gesundheit sehr am Herzen liegen. „Die Tiere kennen ihre Leute genau und werden teilweise sogar handzahm.“

Besitzer Johannes Ungersböck mit seinem Enkel Rafael. / Foto : Egerer