Foto: Hruby
Der Lanzenkirchner Klaus Haberler sen. ist ein begnadeter Sammler. Seine Leidenschaft begann vor mehr als 50 Jahren. Bereits als Kind war der kleine Klaus mit seinem Vater, damals in Sachen Viehhandel, in der ganzen Buckligen Welt unterwegs. Damals wollten sich viele Bauern von ihren alten Sachen trennen, ihre Höfe modernisieren und umbauen. Viele alte Dinge hatten einfach ausgedient und waren im Weg. Klaus Haberler konnte nicht widerstehen und begann Gerätschaften, alten Hausrat, Maschinen, technische Geräte und vieles mehr vor dem Wegwerfen oder Vernichten zu bewahren. In Kleinwolkersdorf befand sich zudem lange Jahre ein Abfallplatz, von der Bevölkerung „Mistgrube“ genannt. Und dieser Abfallplatz hatte es dem Lanzenkirchner angetan. Viele Jahre schaute er dort beinahe täglich nach der Arbeit in einer Gießerei in Wiener Neustadt mit dem Fahrrad vorbei – Klaus Haberlers Sammlung wuchs und wuchs.
Bauernmuseum
1981 beschloss der Sammler, ein eigenes Museum in Lanzenkirchen zu eröffnen. Der elterliche Bauernhof mit vielen Nebengebäuden wurde in ein Bauernmuseum umgewandelt.Haberler startete mit 600 Exponaten, doch es wurde fleißig weitergesammelt. Ganze Werkstätten – unter anderem eine Seilerei, eine Hutmacherei, eine Weberei, eine Schusterwerkstatt oder eine Schmiede – wurden vor dem Verschwinden gerettet. Das Museum wurde laufend ausgebaut und erweitert – zurzeit beherbergt die Sammlung 6.000 Exponate!
Das Prunkstück des Museums ist ein alter Troadkasten, circa 280 Jahre alt, der im Garten des Museumsgeländes aufgestellt wurde. Mittlerweile ist das Bauernmuseum auch ein Handwerksmuseum; derzeit sind 20 Handwerksberufe vertreten. Zudem gibt es viele sehenswerte Einzelstücke – Oldtimer, eine Turmuhr, Radiogeräte, Fotoapparate und vieles mehr.
Seit 1988 wird Haberler von einem Museumsverein bei der Erweiterung des Museums und der Erhaltung der zahlreichen Exponate unterstützt. „Hinter jedem Stück steckt eine eigene Geschichte“, so der Sammler. Viele Exponate sind auch mit Erinnerungen verbunden: Klaus Haberlers Mutter hatte eine Auge für schöne Dinge: Sie hinterließ ihrem Sohn zwei Bilder, Kaffeehäferln, Krüge und viele Kochbücher. Diese Sammelstücke haben in seiner Wohnung einen Ehrenplatz!