Foto: © LMpro­duc­tion – stock.adobe.com

Nach dem küh­len Früh­som­mer klet­tern die Tem­pe­ra­tu­ren lang­sam auf über 30° C und wir kön­nen die Zeit im Gar­ten so rich­tig genie­ßen! Vie­le Gar­ten­ar­bei­ten gehen jetzt neben­bei, weil man so oder so jeden Tag drau­ßen ist.

Trotz der Tro­cken­heit im Früh­ling war der ers­te Blü­ten­flor der Rosen präch­tig. Nach der Blü­te soll­te man alle Rosen stark zurück­schnei­den – hier­bei nicht nur die ver­trock­ne­ten Blü­ten, son­dern wirk­lich gut ein Drit­tel der Pflan­ze ein­kür­zen! Man schnei­det dabei auf eine Blatt­ach­sel, die nach außen zeigt, damit sich die neu­en Trie­be luf­tig anord­nen. Rosen genie­ßen um die­se Zeit eine sanf­te Dün­ger­ga­be. Beson­ders Schach­tel­halm­jau­che tut ihnen gut und stärkt gegen Pilzkrankheiten.

Bewäs­sern ist jedes Jahr ein gro­ßes The­ma in den hei­ßen Mona­ten. Gro­ße, dafür sel­te­ne Was­ser­ga­ben ermun­tern die Pflan­zen, tief zu wur­zeln und sich so gegen Tro­cken­zei­ten bes­ser zu schüt­zen. Bei den Blu­men in Trö­gen, Kis­terl und Gefä­ßen soll­te ab August gedüngt wer­den, damit der präch­ti­ge Blü­ten­flor dicht bis in den Herbst kommt. Am bes­ten eig­nen sich flüs­si­ge Han­dels­dün­ger, die in klei­nen Men­gen immer dem Gieß­was­ser zuge­ge­ben werden.

Bei star­ker Hit­ze soll­te sel­ten gemäht wer­den. Der Rasen wächst jetzt so oder so lang­sa­mer. Die län­ge­ren Hal­me schat­tie­ren den Boden und ver­hin­dern zu star­ke Aus­trock­nung. Auch wenn man Rasen­flä­chen gie­ßen will, soll­te man das sel­ten und dafür durch­drin­gend tun – damit die Grä­ser ange­regt wer­den, tief zu wurzeln.

Die Bee­ren­ern­te ist voll im Gan­ge! Ribi­sel und Sta­chel­bee­ren kann man bei der Gele­gen­heit auch gleich etwas aus­lich­ten. Das hel­le Holz wird immer bevor­zugt, die alten dunk­len Trie­be soll­ten regel­mä­ßig redu­ziert wer­den. Auch die Bee­ren freu­en sich über eine sanf­te Dün­ger­ga­be und legen als Flach­wurz­ler auf gut bedeck­ten Boden beson­de­ren Wert.

Im Gemü­se­gar­ten sind der­zeit regel­mä­ßi­ge Pfle­ge­ar­bei­ten zu tun. Bei Toma­ten ist es sinn­voll, die Pflan­zen aus­zu­gei­zen. Man schnei­det die kur­zen Trie­be, die sich ober­halb der Blät­ter aus der Blatt­ach­sel bil­den, ein­fach weg. Toma­ten set­zen nur am Haupt­stamm star­ke Frucht­trie­be an. Eine kräf­ti­ge Gabe aus selbst gemach­ter Brenn­nes­sel­jau­che stärkt die Pflan­zen (Ver­dün­nung 1:10).

Die Kohl­pflan­zen (Kraut, Brok­ko­li, Kar­fi­ol, Kohl­spros­sen) muss man regel­mä­ßig auf Kohl­weiß­lings­rau­pen und deren Eier (klein, gelb) absu­chen. Die Rau­pen sind sehr gefrä­ßig und kön­nen ernst­haf­ten Scha­den anrich­ten. Auch Kohl­ge­mü­se ist als Stark­zeh­rer über jede Art von Nah­rung dank­bar. Kom­post, Pflan­zen­jau­chen oder hoch­wer­ti­ger Bio­dün­ger hilft ihnen jetzt sehr.
Die Schne­cken set­zen uns – spä­ter als sonst, aber jetzt so rich­tig – zu. Ich habe mich für täg­li­ches, hän­di­sches Absam­meln ent­schie­den und kom­me so auch gleich zu einem schö­nen Gar­ten­rund­gang zwei­mal am Tag! Wenn man das Absam­meln sport­lich sieht, ist es gar nicht so schlimm – denn der Erfolg ist gewiss!

Wer ger­ne grillt, kann Grill­koh­le­res­te und Asche aus dem Lager­feu­er als wert­vol­len Zusatz zum Kom­post geben. Asche ent­hält viel Kali­um – ein wich­ti­ger Pflan­zen­nähr­stoff, der für Zwie­bel­ge­wäch­se beson­ders wich­tig ist.

Der Som­mer im Gar­ten ist aber nicht nur zum Arbei­ten gedacht – im Gegen­teil! Es ist vor allem auch die Zeit, um Freun­de ein­zu­la­den, Gäs­te im Gar­ten zu bewir­ten und die hei­ßen Tage mit einem guten Buch im Schat­ten der Bäu­me zu ver­brin­gen. Ich wün­sche Ihnen ent­spann­te Tage und vie­le laue Aben­de im Garten!

Herz­lichst, Ihre Gärt­ner­meis­te­rin
Ger­lin­de Blauensteiner